Theologische Engführung und biblische Weite im Heidelberger Katechismus

Ein Beitrag zum Bibelgebrauch des Heidelberger Katechismus. Von Frank Crüsemann, Bielefeld

Neben der - typisch reformatorischen - Engführung biblischer Theologie auf Schuld - Sühnetod - Erlösung, die einen "gelassenen Umgang" mit anderen Religionen aufs Spiel setze, entdeckt der Alttestamentler Frank Crüsemann im Heidelberger Katechismus eine "biblische Weite" in der Perspektive von Trost und Elend:

"Hier am Beginn [HK 1], wo es um die grundlegende Perspektive des Trostes in allem Elend geht, wird also die durch Christus bewirkte Erlösung mit der Einsicht in die allen Geschöpfen geltende Vorsorge des Schöpfers verbunden. Dieses Wissen um etwas, das grundsätzlich gilt, ist Teil eines Trostes, der selbst massive Widrigkeiten als Teil des göttlichen Handelns akzeptieren kann. So wie das Evangelium schon im Paradies und also allen Menschen offenbart ist, als Verheißung einerseits, aber damit verbunden auch als segnende und schützende Gegenwart Gottes andererseits, so umfasst umgekehrt der Glauben an den Heiland und sein Wirken auch das Wissen um die Vorsehung des Schöpfers. Hier wird eine biblische Weite sichtbar, die manche theologische Engführung korrigieren kann und vielleicht auch dazu beiträgt, sie neu und biblischer verstehen zu lernen."

In der Zeitschrift Evangelische Theologie, Heft 6/2012, ist ein Beitrag von Frank Crüsemann abgedruckt, der den Bibelgebrauch des Heidelberger Katechismus untersucht von den "zentralen Erkenntnissen biblischer Theologie her, wie sie mit der theologischen Neubewertung des Alten Testaments und des Verhältnisses zum Judentum seit dem Holocaust gewonnen wurden".
Mit freundlicher Genehmigung des Autors und des Verlags ist der Beitrag online veröffentlicht auf auf www.heidelberger-katechismus.net:

Theologische Engführung und biblische Weite – Ein Beitrag zum Bibelgebrauch des Heidelberger Katechismus von Frank Crüsemann (pdf 111 KB)

 


bs, 29. Januar 2013