Von dem öffentlich inszenierten Sterben seines Vorgängers hebe Benedikt XVI. sich "wohltuend" ab. "Theologisch höchst bedenklich" sei es, wenn das Bild des "stellvertreters Christi auf Erden" und das Christi übereinandergeschoben würden, wie beim öffentlichen Leiden Johannes Paul II. geschehen, schreibt der in Wien lehrende reformierte Professor.
Körtner würdigt Papst Benedikt XVI. als einen "Theologen von Rang", "dem auch protestantische Theologen und kirchenleitende Personen Anerkennung zollen".
Im Blick auf die katholisch-evangelische Ökumene habe sein Pontifikat jedoch "aus evangelischer Sicht keine neuen Impulse gesetzt".
Die protestantischen Kirchen ermuntert der Professor für Systematische Theologie, sich auf dem Weg zum Reformationsjubiläum 2017 "auf ihre eigenen Wurzeln und Stärken zu besinnen": "Ihre ökumenischen Hoffnungen richten sich nicht auf die nächste Papstwahl, sondern auf die befreiende Kraft des Evangeliums."