Moderamen des Reformierten Bundes lädt die reformierte Welt nach Deutschland ein

Generalversammlung der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen soll 2017 in Leipzig tagen

Hannover, 4. Dezember 2013 – Das Moderamen (Vorstand) des Reformierten Bundes hat auf seiner Tagung am vergangenen Wochenende beschlossen, die Generalversammlung der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WGRK) 2017 nach Deutschland einzuladen.

Die Generalversammlung ist das höchste Leitungs­gremium der WGRK und trifft sich etwa alle sieben Jahre. Die letzte Tagung fand 2010 in Grand Rapids (USA) statt.

Das Moderamen des Reformierten Bundes fasste diesen Entschluss, um im Rahmen der Refor­ma­tions­dekade im Jahr 2017 einen weiteren internationalen Akzent zu setzen. Es will mit dieser Einladung auch deutlich machen, dass der Reformator Martin Luther auch für die Reformierten der Welt von grundlegender Bedeutung ist. „Ohne Martin Luther“, so der Moderator (Vorsitzende) des Refor­mier­ten Bundes, „gäbe es auch keine reformierten Kirchen in der gegenwärtigen Gestalt. Er ist genauso unser „Kirchenvater“ wie Zwingli oder Calvin.“

Zur Generalversammlung der WGRK werden regelmäßig bis zu 2.000 Teilnehmende erwartet, darun­ter die Delegierten der über 200 Mitgliedskirchen der WGRK, die Berater und Gäste. Angedacht ist, die Tagung im Sommer 2017 in Leipzig zu veranstalten.

Voraussetzung ist allerdings, dass das Exekutivkomitee der WGRK diese Einladung annimmt. Es ist das Leitungsorgan der WGRK zwischen den Generalversammlungen und trifft sich im Mai in Hannover. Dann wird auch eine ausführliche Einladung der Reformierten in Deutschland vorliegen, aus denen die Tagungs-, Unterkunfts- und Veranstaltungs-Möglichkeiten im Raum Leipzig hervor­gehen werden. So ist jetzt schon angedacht, an einem Tag den Reformationsort Wittenberg zu besuchen. Insgesamt wird die Tagung etwa 14 Tage dauern. Dazu kommen noch kleinere Vorberei­tungs­­treffen, etwa das „Global Institute of Theology“, in dem jungen Theologinnen und Theologen aus der ganzen Welt zusammen kommen.

„Wir würden uns sehr freuen, wenn das Exekutivkomitee unsere Einladung annimmt“, so Bukowski. „Das wäre ein guter Impuls auch für uns Reformierte hier in Deutschland. Denn wir können viel von den Reformierten aus der ganzen Welt lernen, und vielleicht auch sie von uns.“

Die Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen hat ab Januar 2014 noch engere Beziehungen nicht nur zu den reformierten Kirchen in Deutschland. Sie zieht dann mit ihrer Geschäftsstelle von Genf nach Hannover.

Der Reformierte Bund (RB) ist der „Dachverband“ der etwa eineinhalb Millionen reformierten Christen unter den ca. 24 Millionen Protestanten in Deutschland. Neben der Evangelisch-reformierten Kirche (mit Sitz in Leer) und der Lippischen Landeskirche (mit Sitz in Detmold) sind etwa 350 Gemeinden, Gemeindeverbände (Synoden) und Kirchen ebenso Mitglied im RB wie etwa 600 Einzelmitglieder. Pfarrer Dr. Peter Bukowski, Direktor des Seminars für pastorale Ausbildung in Wuppertal, ist seit 1990 Moderator (Vorsitzender) des RB, der seinen Sitz in Hannover hat. Die dortige Geschäftsstelle führt der Generalsekretär, Pfr. Jörg Schmidt.

Zur Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen gehören über 200 Kirchen aus 108 Ländern. Sie spricht für über 80 Millio­nen reformierter Christen weltweit. Ihr Präsident ist Dr. Jerry Pillay (Südafrika), die Geschäftsstelle in Genf und dann in Hannover  führt Dr. Setri Nyomi, der aus Ghana stammt.

Jörg Schmidt, Generalsekretär des Reformierten Bundes

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iba/theo-hannover

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