Gehören Kriege und Konflikte unausrottbar zu unserer Menschheitsgeschichte?

Predigt zu Genesis 14, 8-24. Von Beate Sträter, Bonn

Erschießung der Aufständischen am 3. Mai 1808 in Madrid, Francisco de Goya (Ausschnitt) © Wikimedia / Museo del Prado

Was brauchen Menschen zum guten Leben? Eigentlich einfache Dinge, wie der Priesterkönig Melchisedek zeigt: Brot und Wein, den Segen Gottes, die Selbstbegrenzung, Respekt vor anderen Menschen als Ebenbild Gottes. Und doch sei es oft schwierig, den Weg dorthin zu finden, so Beate Sträter.

Predigt in der Reihe „Geschichten von Abraham und Sarah“
am 9. März 2014 in der Antoniterkirche, Köln

Liebe Gemeinde,

in der letzten Woche dachte ich nur: ist es mal wieder soweit? Der sich zuspitzende Konflikt in der Ukraine kommt mir vor wie die Rückkehr der Gespenster aus der Vergangenheit, die wir längst meinten überwunden zu haben. Wir hoffen auf die Vernunft der Politiker, dass sie sich nicht in einen Strudel ziehen lassen, der die Eskalation vorantreibt, der aus dem, was an den kalten Krieg erinnert, einen heißen Krieg machen könnte. Die Folgen kann und will ich mir nicht ausmalen.

Krieg, nicht nur der blutige, sondern auch der scheinbar gezähmte Krieg um Rohstoffe, Macht und Einflusssphären ist Alltag in unsere Welt. Manche Kriege, spielen in unserer Wahrnehmung keine große Rolle, obwohl sie schrecklich und blutig sind und seit Jahren dauern. Sie kommen in den Medien nur am Rande vor. Andere Konflikte, in erster Linie die, die uns räumlich nahe rücken, beschäftigen uns. Und in manche Konflikte ist unser Land so involviert, dass wir Soldaten hinschicken. Und selbst da ist es oftmals erstaunlich, wie wenig unsere Gesellschaft sich damit auseinandersetzt. In der Tagespolitik ist es nur eine Meldung wert, wenn mal wieder deutsche Soldaten ihr Leben verlieren.

Gehören Kriege und Konflikte unausrottbar zu unserer Menschheitsgeschichte? Ist ein Leben in Frieden und ein zivilisierter Umgang mit widerstreitenden Interessen nur ein dünner Zuckerguss, der sich über Archaisches legt, und der jederzeit abbröckeln kann? Wiegen wir in Europa uns in trügerischen Hoffnungen, dass ein Leben in Frieden auf Dauer möglich ist?

In den Büchern der Hebräischen Bibel und auch im Zusammenhang mit dem heutigen Predigttext, wird uns über Schlachten und Kämpfe zwischen Völkern immer wieder berichtet. Fast beiläufig und ohne dies in Frage zustellen. Wir hören Namen von Herrschern, die uns heute nichts mehr sagen, wir hören von Völkern, mit denen Israel und die untereinander im Dauerstreit liegen.

Aus der Wissenschaft erfahren wir, dass diese Schlachtberichte, die Berichte über unwahrscheinliche Siege des kleinen Israel gegen eine Übermacht wahrscheinlich eher was vom Pfeifen im dunklen Keller an sich hatten, als dass sie Geschichtsschreibung sind. Sie beanspruchen es auch gar nicht zu sein. Maßlose Übertreibung sollte dem kleinen Volk Mut machen, das versuchte sich zu behaupten. Gegenüber den Menschen in den Städten, deren Oberhäupter hier Könige genannt werden, später auch gegen Großmächte. Diese Erzählungen wollen sagen: Gott steht an unserer Seite, er ist auf unserer Seite, auch wenn wir nur ein schlecht ausgerüsteter Haufen sind, er macht Ernst mit seinem Zuspruch des Segens, mit dem er uns ein gutes Leben verspricht, mit allem was dazu gehört.

Diese Berichte sind deshalb auch Ausdruck einer Erfahrung, der Erfahrung, dass Gottes Segen wirksam und verlässlich ist, dass er hält, was er verspricht.

Und doch bleibt für uns das Befremden über den sorglosen, ja fast verherrlichenden Umgang mit Gewalt, zumal wenn sie mit dem Willen Gottes verbunden wird.

Neben allen Verstehenshilfen, die wir hierfür brauchen, wie schwierig auch immer diese Berichte für uns Heutige sind: Sie zeigen eine Realität, die Teil des menschlichen Lebens geblieben ist.  Mit der Erinnerung an den Ausbruch des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren wird uns in diesen Tagen vor Augen geführt: Gerade hier in Europa, dem Hort von Kultur, Aufklärung und Humanität ist ein Morden und Sterben angezettelt worden, dass seinesgleichen sucht.

Die Realität von Krieg und Gewalt wird in der Bibel nicht verschwiegen. Aber sie behält nicht das letzte Wort. Ebenso weisen die Erzählungen der Bibel nämlich auch Wege heraus aus der Gewalt.

Ein Pfad, dem ich heute folgen möchte, ist in unserem Predigtext angelegt. Dieser setzt ein, nachdem über die lange Jahre währenden Kämpfe der umliegenden Königtümer berichtet wurde. Sie schmieden Allianzen gegeneinander, bis schließlich eine Gruppe gewinnt. Abram kommt ins Spiel, als es darum geht, seiner Verwandtschaft beizustehen. In einem Hasardeurstück entreißt er der siegreichen Königsallianz die Menschen und die Beute, die diese bei einem Sieg über den Herrscher von Sodom an sich gebracht haben. Nur mit einer kleinen Schar befreit er alle, darunter auch die Sippe seines Neffen Lot und bringt alles zurück, was dem König von Sodom geraubt wurde.

So könnte es jetzt immer weiter gehen mit den Kämpfen. Doch plötzlich und unvermittelt tritt dort jemand auf die Bühne, von dem wir vorher nichts gehört haben und der auch nur noch einmal im Alten Testament vorkommt, der Priesterkönig Melchisedek: Wir hören:

18 Und Melchisedek, der König von Salem, brachte Brot und Wein heraus. Er war Priester des Höchsten Gottes. Und er segnete ihn und sprach: Gesegnet sei Abram vom Höchsten Gott, dem Schöpfer des Himmels und der Erde, 20 und gepriesen sei der Höchste Gott, der deine Feinde in deine Hand gegeben hat. Und er, Abram, gab ihm den Zehnten von allem.

Eine wundersame Unterbrechung geschieht hier von Kampf und Streit, von Siegen und besiegt werden, von Beute und Verlust:

Auf einmal geht es um etwas ganz Anderes: Es geht um Segen und freiwillige Gaben: Brot und Wein. So handelt offensichtlich ein König, dessen Name Programm ist: König der Gerechtigkeit, ein König, der nicht in erster Linie seinen eigenen Interessen dient, sondern der ein Priester ist, und der dem einen Gott dient in Salem, dem späteren Jerusalem.

Alles in dieser kurzen Episode ist voller Symbolkraft. Brot und Wein, Lebensmittel, die der Nahrung und der Freude dienen. Der Segen, Kraft Gottes, die Menschen einander wünschen und zusprechen können. Jerusalem, der Zion, von dem Rettung kommt, der Ort des endgültigen und letztgültigen Friedens. Der Ort, an dem die Propheten in ihren Hoffnungen auf ein Ende aller Gewalt die Wohnung Gottes sehen. Der Ort, an dem alle Völker sich einst versammeln und Gott dienen werden.

Wer war Melchisedek? Im Alten Testament wird sein Name nur noch einmal erwähnt, in Psalm 110: Hier wird David gesagt: „Der Herr hat geschworen, es wird ihn nicht gereuen, Du bist Priester in Ewigkeit nach der Weise Melchisedeks“.

Sonst erfahren wir nichts über ihn, weder welchem Volk er angehörte, noch wer seine Vorfahren und Nachfahren waren. Wir erfahren auch nicht, welcher der höchste Gott  EL-Ejon genau ist. Der Schöpfer des Himmels und der Erde - das weist auf den Gott Israels, und bleibt doch unbestimmt. Eins ist allerdings klar: Melchisedek gehörte nicht zum Volk Israel, trotzdem ist mit seinem Königtum und mit dem Ort schon das Königtum Davids angedeutet.

Wie bei anderen Gestalten im AT, die nicht zum Volk Israel gehören, zieht sich hier eine geheimnisvolle Linie durch: Um nur einige zu nennen: Rahab und die Moabiterin Ruth, Stammmütter Davids und nach dem Mt-Stammbaum: Auch Jesu. Aber auch der Seher Bileam, oder Hiram, der König von Tyrus, der Salomon beim Tempelbau hilft, die Königin von Saba, eine weise Herrscherin, die Krieg durch diplomatisches Geschick vermeidet, der Perserkönig Cyros, der die Rückkehr ins Land ermöglicht. Und so geht es  im Neuen Testament weiter: Auch hier gibt es diese Menschen, die sich durch eine besondere Zeugenschaft und einen tiefen Glauben auszeichnen, ohne zum Volk Israel zu gehören: Die Weisen aus dem Morgenland, die syrophynizische Frau, der Hauptmann Cornelius, der Hauptmann von Kapernaum und der Hauptmann unter dem Kreuz, um nur einige zu nennen.

Die heilvolle Geschichte Gottes umschließt offensichtlich auch Menschen aus den Völkern. Und nicht nur das, sie macht sie in besonderer Weise zu Zeugen und weist ihnen eine Schlüsselstellung zu im Fortgang der Geschichte Gottes mit dem Volk Israel und der Menschheit. Sie sind nicht Objekte der Mission oder nur bezogen auf eine ferne Zukunft, in der sich auch die Völker am Zion versammeln. Sondern sie handeln ganz konkret und im Fortgang der Erzählung, da nimmt Gott sie in Dienst.

Dabei handelt es sich um ganz unterschiedliche Menschen, von der Hure bis zur Königin, viele Soldaten darunter, aber auch Herrscher von Weltreichen.

Mit dem Priesterkönig Melchisedek, dem Geheimnisvollsten in dieser Reihe, verbindet sich, so scheint mir, ein Urbild menschlicher Sehnsucht nach einer gerechten Ordnung. Nach jemandem, der diese Ordnung verkörpert. Einer Ordnung, in der der Dienst an Gott und der Dienst an den Menschen zusammenfallen. Wie dies genau geschieht, das ist in der Erzählung nicht ausgefüllt, sondern eigentlich bleibt hier ein Leerstelle.

In der Erfahrung unserer eigenen Geschichte ist diese Kombination eher fragwürdig: Aktuell erinnere ich mich an das Foto in der Zeitung, wo der russisch-orthodoxen Priester neben den russischen Soldaten steht. Wie verbindet sich hier Kirche und Nationalismus? Ein Königtum von Gottesgnaden kennen wir aus dem Zeitalter des Absolutismus. Und wohin der Anspruch göttlicher Legitimation von politischer Herrschaft führen kann, das erleiden die Menschen im Iran. Diese Beispiele zeigen mir: Das alles kann es nicht sein. Denn letztlich sind es hier Menschen, die ihre Politik mit dem Anspruch den Willen Gottes zu tun, jeder Kritik entziehen.

Doch wie ist das zu unterscheiden? Ist das nicht unheimlich schwer bis unmöglich? Gibt es dafür ein Kriterium?

Von Melchisedek erfährt Abram, dass sein Sieg eigentlich der Sieg Gottes ist. Und nur so scheint es wahrscheinlich, dass diese kleine Schar von 318 Mann gegen eine Allianz von Königtümern siegen konnte. Nicht seine eigene Macht und Stärke, sondern die Stärke Gottes war es, die sich hier zeigte. Eine Spur auch hier, die sich durch die Bibel zieht: Ein kleines Volk hat sich Gott erwählt, einen König David, der gegen den Riesen Goliath siegt. Und umgekehrt: Herrscher, die scheitern, wenn sie sich auf eigene Macht und Stärke verlassen.

Wie kann also ein König der Gerechtigkeit aussehen, der Gottes Namen nicht für eigene Zwecke mißbraucht und instrumentalisiert? Über Melchisedek erfahren wir nichts. Es bleibt die Leerstelle. Und gerade diese Leerstellen, das lernen wir von den Rabbinen, sind mindestens genauso wichtig, wie das, was geschrieben steht. Das weiße Feuer, nennen sie es. Diese Leerstelle wird für uns gefüllt, mit der Auslegung, wie wir sie im Hebräerbrief lesen können. Dort können wir verstehen und erkennen, wie es gemeint ist. Jesus Christus ist der eine wahre Hohepriester, der sich ganz dem Willen Gottes unterstellt. Sein Leben und Sterben und seine Auferstehung füllen diese Leerstelle.

Und, erinnern wir uns an die Menschen aus den Völkern, die Gott in Dienst nimmt: Nicht wir Christen allein  haben Gott und seine Gerechtigkeit gepachtet. Wenn wir die Bibel ernst nehmen, dann gibt Jesus das eine Vorbild, das aber auch von Menschen, die keine Juden und keine Christen sind, nachgelebt und nachvollzogen werden kann, und das bis heute. Solchen Menschen können wir begegnen, in allen Religionen  und Kulturen. Wir können erleben, dass es im Tun der Gerechtigkeit eine Nähe gibt, die Grenzen der eigenen Religion überschreitet. Und wir können darauf vertrauen, dass Gott auch diese Menschen in seinen Dienst nimmt und Segen zu ihrem Handeln gibt.

Gestolpert bin ich über den Begriff des Priesters. Was heißt das eigentlich: Priester sein: Heute hier im Rheinland kennen wir in erster Linie Priester in der römisch-katholischen Variante. Und wir als Protestanten halten dem das Priestertum aller Gläubigen entgegen. Uns Protestanten ist dieser Begriff trotzdem eher fremd. Auch hier erkennen wir im Priesteram Jesu Christi die eigentliche Bedeutung: Stellvertretend für andere Versöhnung erwirken für das, was unversöhnbar scheint, für die Schuld der Menschen vor Gott eintreten. In Blick auf Jesus Christus ist das verständlich. Sein Opfer, das hören wir auch im Hebräerbrief, ist das letzte endgültige Opfer. Aber vielleicht meint es ja darüber hinaus, im Sinne der Nachfolge auch für uns, danach zu fragen, wie Versöhnung geschehen kann. Sind wir alle solche Priester, die für Versöhnung einstehen können?

Versöhnung ist ein großes Wort. Wie kann Versöhnung konkret geschehen? Ein Anklang davon gibt der weitere Verlauf der Geschichte mit Abram. Denn mit Jesus kam nicht etwas Grundsätzlich Neues in die Welt, sondern er hat ein für alle Mal bekräftigt, was schon angelegt war: Abram verzichtet auf Beute, er will sich nicht zum eigenen Vorteil nehmen von dem Gut des Königs von Sodom, sondern nur das, was ihm bereits gehörte.

Ein Modell der Konfliktregulierung immer schon und auch für heute: Lösung von Konflikten kann nie auf Kosten anderer geschehen, Gerechtigkeit entsteht durch Selbstbeschränkung. Auch wenn ich die Möglichkeit hätte, mir mehr zu nehmen, aus einer Position der Stärke heraus, so muss ich es nicht tun. So wird der Boden für ein dauerhaftes Zusammenleben in Frieden gelegt.

Nicht nur in der Politik ist dies wirksam und richtig. In den letzten Wochen habe ich einige Menschen erlebt, die in ihren unversöhnten Beziehungen verstrickt sind. Ob es Ehepartner sind, Eltern und Kinder, Geschwister: Immer geht es darum, dass einer am Ende gegen den anderen Recht bekommt. Das wird dann unter Gerechtigkeit verstanden. Wieviel Zorn, wie stark das Gefühl zu kurz zu kommen, benachteiligt, schlecht behandelt zu sein von einem vermeintlich bösen, übermächtigen, kränkenden Anderen. Der Wunsch nach Abrechnung, der Wunden beständig offenhält und damit jede Chance zerstört, gemeinsam auf die gescheiterte Beziehung, die gemeinsame Geschichte der Kränkungen und Verletzungen zu sehen. So wird es dauerhaft unmöglich zu vergeben und sich auch mit dem, was selbst vertan wurde, zu versöhnen. Denn Wege der Heilung  können nur beschritten werden, wenn wir das Leid anerkennen, das eigene und das fremde.

Gerechtigkeit ist keine Abrechnung, ist nicht die Durchsetzung des Rechts des Stärkeren, ist keine Rache und Vergeltung, sondern bereitet den Boden für ein Weiterleben, sei es gemeinsam oder getrennt, auch das ist manchmal nötig. Gerechtigkeit ist kein abstrakter Begriff, sondern eine Ordnung, in der für alle Leben möglich und wertvoll und lebenswert ist. Natürlich, das möchte ich nicht verschweigen, geschieht es auch, dass Menschen zu Opfern von böser Gewalt werden, ohne selbst etwas dazu zu tun. Aber auch dort ist die Abrechnung, ist die Rache kein Weg, der Weiterleben wirklich eröffnet. Die Rache, die Abrechnung, das ist die Sache Gottes. Das dürfen und sollen wir ihm überlassen.

Die Konflikte unserer Tage, sei es in der Ukraine, sei es in Gesellschaften mit schrecklichen Kriegen und monströsen Gräueltaten, seien es lange, fast schon wie in Beton gegossene Konflikte wie der Nahostkonflikt, all diese Konflikte können nur zur Ruhe kommen, wenn Wege der Versöhnung beschritten werden. Und diese Wege sind immer riskant, weil sie nicht auf Sicherheit, sondern auf Hoffnung und Vertrauen gründen müssen. Beides kann enttäuscht werden, doch jede Politik der Gewalt und der Stärke, das zeigt uns die Erfahrung, führt immer tiefer in den Hass hinein.

Uns als Kirchen in der Nachfolge Christi geht es schließlich auch um das prophetische Amt. Deshalb steht uns nicht nur Einmischung in die Politik zu, sondern wir sind geradezu dazu verpflichtet. Allerdings nicht im Sinne, Herrschaft oder Gewalt zu legitimieren, sondern immer nur sie zu hinterfragen, sofern sie nicht der Gerechtigkeit und Versöhnung dient. Dass dies in den komplexen Zusammenhängen heutiger, vielleicht auch jeder Politik, die Gefahr birgt zu irren, kann nicht zu der Konsequenz führen, sich herauszuhalten.  Es bedeutet auch, sich selbst offen zu halten für Wahrheiten, die nicht Schwarz - Weiss sind, die nicht immer eindeutig sind, weil alles menschliche Tun fehlerhaft ist und immer nur ein neuer Versuch sein kann, wenn es darum geht, mehr Gerechtigkeit auf der Welt zu erreichen.

Wenn danach gefragt wird, was Menschen brauchen, damit sie gut und sicher leben können, sind die Antworten nicht schwer. In der kurzen Episode von Melchisedek sind es die ganz einfachen Dinge: Brot und Wein, der Segen Gottes, die Selbstbegrenzung, die aus dem Glauben an seine Schöpfermacht erwächst, der Respekt vor allen Menschen, in denen sich sein Ebenbild findet. So leicht die Antworten und das Wissen darum ist, was nötig ist, so schwierig ist es oft, den Weg dorthin zu finden. Manchmal geht es vielleicht einfach darum, das Einfache und Richtige zu tun. Als sich in unserer Gemeinde vor einigen Wochen eine Flüchtlingsgruppe bildete, war das wie ein Befreiungsschlag. Nach endlosen Finanz- und Strukturdebatten fanden wir wieder zu dem, um das es eigentlich geht. Und wir hoffen und beten, dass Gottes Segen darauf liegt.

Amen.


Dr. Beate Sträter, Bonn, 9. März 2014