Oekumenische Versammlung auf der Suche nach Zukunftsvisionen

30. April bis 4. Mai in Mainz

Stuttgart/Mainz, CBS KULTUR INFO. Ursachen von Flucht, Gewalt und seelischer Verwüstung analysieren und zu neuen Zukunftsvisionen anregen, will die "Oekumenische Versammlung" (OeV2014).

Kirchliche Initiativen aus ganz Deutschland laden unter dem Motto "Die Zukunft, die wir meinen – Leben statt Zerstörung" zu dieser Tagung nach Mainz ein.

Auf der Eröffnungsveranstaltung mit namhaften Theologen wie Geiko Müller-Fahrenholz, Konrad Raiser, Ulrich Duchrow und Friedhelm Hengsbach geht es um die „Heimat Erde“. Am 1. Mai bekundet die ökumenische Basisbewegung ihre Solidarität mit den Gewerkschaften.

Die Versammlung will den gemeinsamen Weg von Initiativen und Kirchen für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung (GFS) fortsetzen und das Zeugnis von Christen und ihre Weltverantwortung stärken.

Zu den wichtigsten Themen zählen: Solidarisches Wirtschaften, gerechter Frieden und ökumenische Spiritualität. An den über 100 Workshops beteiligen sich unter anderen der österreichische Experte für Gemeinwohlökonomie, Christian Felber, Blockupy-Gruppen, Sozialethiker Franz Segbers, der Gewerkschafter Horst Schmitthenner, die emeritierten evangelisch-lutherische Bischöfin Bärbel Wartenberg-Potter.

Die Oekumenische Versammlung möchte mit einem "religionsverbindenden Friedensgebet" mit anderen Glaubensrichtungen in Austausch treten, an dem sich die feministische südkoreanische Theologin MeeHyhun Chung und der Generalbischof der koptisch-orthodoxen Kirche in Deutschland, Bischof Anba Damian beteiligen. Zu weiteren geistlichen Elementen zählen: Das gemeinsame Singen mit dem Kirchentagsmusiker Fritz Baltruweit sowie ökumenische Andachten beim "Wachen und Beten" und beim "politischen Nachtgebet".

Die Mainzer Veranstaltung reiht sich ein in den weltweiten Pilgerweg von Christen und Kirchen für Gerechtigkeit, Frieden und Schöpfungsbewahrung, zu dem der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) im vergangenen Jahr aufgerufen hat. Trägerin der Versammlung ist die deutsche "Stiftung Oekumene", die Projekte von ökumenischen Basisgruppen unterstützt.

Ökumenische Versammlungen im konziliaren GFS-Prozess sind Foren in einem weltweiten Austausch. Sie analysieren die Weltlage, orientieren sich an der biblisch begründeten Glaubensüberlieferung und erarbeiten Handlungsoptionen mit Selbstverpflichtungen sowie Anforderungen an Kirche und Politik.

In den vergangenen drei Jahrzehnten fanden auf nationalen, europäischen und internationalen Ebenen bereits mehrere ökumenische Versammlungen statt, z.B. in Mainz (1982), Dresden (1988), Stuttgart (1989), Basel (1989), Utrecht (1989), Quito/Ecuador (1989), Seoul (1990), Graz (1996), Sibiu (2007). Dazu zählen auch die Vollversammlungen des Ökumenischen Rates der Kirchen von Vancouver (1983) bis Busan (2013). In der früheren DDR hatten sie wesentlich zum friedlichen Wandel beigetragen.

Weitere Informationen über die OeV2014 sind im Internet unter www.oev2014.de
sowie auf Facebook https://www.facebook.com/oev2014 abrufbar.

© CBS KULTUR INFO 2014
© Foto: Ruhr-Universität Bochum (RUB)


Quelle: CBS KULTUR INFO, Religion/Ökumene 7/2014, 14. März 2014