Friedensarbeit in Europa ist bleibende Aufgabe

Kirchenpräsident Heimbucher ruft zu Schweigeminute am 1. August auf


Ein Friedhof in Romagne-sous-Montfaucon, Frankreich; Foto: Wikipedia Commons und ref.ch

Kirchenpräsident Martin Heimbucher hat die evangelisch-reformierten Gemeinden gebeten, sich an einer europaweiten Schweigeminute zum 100. Jahrestag des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs zu beteiligen.

Heimbucher nimmt damit eine Anregung der Gemeinschaft Europäischer Kirchen in Europa (GEKE) auf, die eine Schweigeminute am 1. August ins Gespräch gebracht hatte.

In einer Erklärung der GEKE zum Jahrestag heißt es: „Millionen Menschen, Soldaten und Zivilpersonen, sind dem Krieg zum Opfer gefallen, indem sie starben oder indem ihr Leben zerstört wurde. Die Dimension des Grauens dieses Krieges macht sprachlos, daher regt die GEKE als sichtbares Zeichen europäischen Erinnerns eine Schweigeminute am 1. August 2014 um 12.00 Uhr (MEZ) an.“

„Mit dieser Schweigeminute unterstreichen wir den ökumenischen Konsens: Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein.“, so Heimbucher. „Krieg ist keineswegs die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln, sondern der Zusammenbruch, das Versagen von Politik.“ Nicht der Krieg, sondern der Frieden sei der „Ernstfall“. Zurzeit zeige sich in der Ukraine und im Nahen Osten, wie schnell der Frieden auch in Europa bedroht sein kann. Friedensarbeit sei eine bleibende Aufgabe in Politik und Gesellschaft, auch für die Kirchen, betont Heimbucher. Sie bestehe vor allem darin, beharrlich und couragiert einzutreten für Demokratie, für Menschenrechte und für den Schutz von Minderheiten.

Zur Auseinandersetzung mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs gehöre auch der kritische Blick auf die Rolle der Kirchen. Evangelische Kirchen und Theologen hätten vor 100 Jahren Gott und Krieg in einen positiven Zusammenhang gesetzt, den Kriegsausbruch überwiegend begrüßt und nationale Interessen mit dem Willen Gottes gleichgesetzt. Eine solche Position sei ein für allemal als theologisch illegitim erwiesen.

Heimbucher selber wird am 1. August 2014 zusammen mit dem Leeraner Bürgermeister Wolfgang Kellner und dem lutherischen Superintendenten Burghard Klemenz um 11.30 Uhr ein Friedensgebet mit anschließender Schweigeminute gestalten. Zu dieser Veranstaltung auf dem Denkmalplatz lädt die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Leer zusammen mit der Evangelisch-reformierten Kirche ein.

22. Juli 2014
Ulf Preuß, Pressesprecher