Reformation und Erster Weltkrieg

31. Oktober, 20.15 Uhr: Vortrag von Dr. Lena Krull in Detmold


Detail aus einem Einladungsblatt zu einem Gottesdienst zum Reformationsjubiläum 1917. Unter Martin Luther beim Anschlag der Thesen ist eine Textzeile aus dem Lied „Ein feste Burg ist unser Gott“ abgedruckt; Foto: Archiv der Lippischen Landeskirche.

Kreis Lippe/Detmold. Die evangelische Kirche in Lippe und der Erste Weltkrieg (1914 -18) stehen im Mittelpunkt eines Vortrags, den die Historikerin Dr. Lena Krull (Münster) am Reformationstag, Freitag, 31. Oktober, um 20.15 Uhr im ev.-luth. Gemeindehaus in Detmold hält.

Bereits um 19 Uhr laden die Detmolder Kirchengemeinden zu einem ökumenischen Gottesdienst mit Landessuperintendent Dietmar Arends in die Martin-Luther-Kirche ein.

Im Anschluss wird Lena Krull im benachbarten Gemeindehaus (Schülerstr. 14) sprechen über „‚Wollen wir uns aufs Neue unseres Luthers […] freuen. Kriegsdeutung und Reformationsjubiläum in Lippe 1914–1917“.

Die Reformation und der Erste Weltkrieg haben auf den ersten Blick nicht viel gemein: Die im 16. Jahrhundert durch Martin Luther ausgelöste Reformation führte zur Entstehung der evangelischen Kirche, der Erste Weltkrieg hingegen gilt als „Urkatastrophe“ des 20. Jahrhunderts und kostete Millionen von Menschen das Leben. Am 31. Oktober 1917 – mitten im Krieg – wurde das 400-jährige Jubiläum des Thesenanschlags von Martin Luther gefeiert: Anlass für die Zeitgenossen, Verbindungen herzustellen. Ein Beispiel hierfür liefert der Lutherchoral  „Ein feste Burg ist unser Gott“, der als das Kirchenlied der Reformation schlechthin gilt. Im Ersten Weltkrieg wurde der Text des Liedes als Metapher für das vermeintlich bedrohte Deutsche Reich verstanden. Auf diese Weise verband sich die Erinnerung an den Thesenanschlag Martin Luthers 1517 mit dem Krieg vierhundert Jahre später. Dr. Lena Krull geht in ihrem Vortrag der Frage nach, wie dieses Jubiläum in Lippe gefeiert wurde.

Dr. Lena Krull spricht über „Kriegsdeutung und Reformationsjubiläum in Lippe 1914–1917“.


Pressemeldung der LL, 20. Oktober 2014, verantwortlich: Birgit Brokmeier