Kurzmeldungen




Mitten im Relevanzdefizit Kirche gestalten

Evangelisch-reformierte Kirche berät über Zukunft

©Fotos: Andreas Olbrich, Reigoldswil

Leer. Die Evangelisch-reformierte Kirche hat einen Prozess zur Perspektiventwicklung ihrer Kirchengemeinden begonnen. Auftakt bildete ein Workshop mit dem Leiter des EKD-Zentrums „Mission in der Region“, Hans Hermann Pompe aus Dortmund, im Landeskirchenamt.

Mehr als 50 Theologen und Ehrenamtliche aus allen Regionen der Kirche kamen dazu am Dienstag, 25. November, nach Leer.

Impulsvorträge von Hans-Hermann Pompe zum Download:
Die Zukunft ist sein Land. Die Krise der Kirche als Chance zum Aufbruch
Regionale missionarische Kooperation. Eine schlafende Schönheit wecken

Kirchenpräsident Martin Heimbucher eröffnete den Workshop mit dem Wunsch, dass der jetzt beginnende Prozess der Perspektiventwicklung den Geist der Zeit vor dem Mauerfall in den Kirchengemeinden der DDR bekommen solle. Nach diesem Auftaktworkshop solle die Frage der Perspektiventwicklung auf allen Ebenen der Kirche diskutiert werden.

Hans Hermann Pompe sprach von einer Krise, in der sich die Kirche allgemein befände. Der Verlust an Kirchenmitgliedern sowie die in den kommenden Jahren rückläufigen Einnahmen seien zwei Symptome. Am schwerwiegendsten sei jedoch der Bedeutungsverlust von Kirche. Pompe nannte als ein Beispiel das Betverhalten von jungen Menschen. Die jüngste Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung habe ergeben, dass drei Viertel der unter 21-Jährigen nie beten würden. Viele Menschen verneinten heute mit Blick auf die Kirche die Frage „Habe ich etwas davon?“

Pompe bezeichnete die Krise aber auch als Chance, einen Veränderungsprozess zu beginnen. Er sprach von einer Kultur für den Aufbruch, die nötig sei. Diese benötige dabei aber auch, so Pompe, die Bereitschaft, sich von Altbewährtem zu trennen. Für jede neue Aufgabe, der sich eine Kirchengemeinde stelle, solle sie eine andere abgeben. Hilfreich sei demütige Neugier und die Vernetzung unter Geschwistern in der Nachbarschaft. Bei allem Bemühen der Krise zu begegnen, sei es hilfreich, sich auf die Kernaufgaben von Kirche zu besinnen. „Der Ansatzpunkt für die Erneuerung der Kirche liegt darin, dass sie ihre eigene Botschaft ernst nimmt“, sagte Pompe.

Pompe warb dafür, regionale Kooperationen einzugehen. Bislang gelte in der Kirche noch viel zu stark, dass alles auf der Gemeindeebene geschehe. Dabei könne eine gelingende regionale Zusammenarbeit wechselseitige Entlastung für die Kirchengemeinden bringen. Manche Zielgruppen könne man heute nur noch regional ansprechen. Als ein Beispiel der regionalen Zusammenarbeit nannte Pompe den Konfirmandenunterricht. Dieser könnte sehr gut über die Gemeindegrenzen hinweg organisiert werden.

Kirchenpräsident Martin Heimbucher kündigte an, dass sich im Frühjahr 2015 die Gesamtsynode der Evangelisch-reformierten Kirche mit der  Perspektiventwicklung für Gemeinden und Synodalverbände beschäftigen werde.

26. November 2014
Ulf Preuß, Pressesprecher

Impulsvorträge von Hans-Hermann Pompe zum Download:

Die Zukunft ist sein Land. Die Krise der Kirche als Chance zum Aufbruch
Regionale missionarische Kooperation. Eine schlafende Schönheit wecken

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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