Auf der Suche nach dem Frieden

Kirchenpräsident Martin Heimbucher berichtet von einer Reise in Israel, Palästina und Jordanien


Am Strand von Aschkalon

Zurück von einem biblisch-archäologischen Lehrkurs des „Deutschen Evangelischen Institut für Altertumswissenschaft des Heiligen Landes“ schreibt Martin Heimbucher, Kirchenpräsident der Evangelisch-reformierten Kirche:

„Zwei, dreimal bückt sich Dieter Vieweger, ohne seinen Schritt zu verlangsamen. Dann hält er die Tonscherben ins Licht, die er gerade aus dem bröckligen Grund gelöst hat: „Hier, seht Ihr: Das ist ein Stück aus der späten Bronzezeit. Es ist knapp dreieinhalb Jahrtausende alt, vielleicht von einem Krug. Und hier, schaut, wie fein gebrannt und sogar bemalt! Das ist die hochwertige Brenntechnik aus dem Reich der Nabatäer, aus den zwei Jahrhunderten vor und nach der Zeitenwende. Wie fein und hart ist dieser Ton gebrannt!“

Professor Dieter Vieweger führt uns, eine Gruppe von fünf leitenden Geistlichen aus der EKD, über einen „Tell“ – so heißen jene überwachsenen, in der Landschaft weithin erkennbaren Hügel aus jahrhundertealtem Schutt. Bereits von Ferne gesichtet, lässt ein Tell das Herz eines Archäologen höher schlagen. Schicht auf Schicht bewahrt der Tell Spuren und Erinnerungen aus längst vergangenen Kulturen. Ein Tell erzählt dem Kundigen Geschichten von der ersten Besiedlung dieses Ortes, von reichen und armen Zeiten, von Erdbeben, Bränden, Eroberungen. Und bei genauerem Hinsehen gibt er auch Hinweise auf Leben und Glauben der früheren Bewohner.

Vieweger ist ein begnadeter Erzähler dieser Zusammenhänge. Er liest die Geschichte des Ortes aus der Lage und Anlage eines Tells heraus. Er macht die Lebensbedingungen und die Überlegungen früherer Bewohner plausibel. So führt er uns ein in die Methodik der „Biblisch-archäologischen Lehrkurse“. Seit über 100 Jahren lädt das „Deutsche Evangelische Institut für die Archäologie des Heiligen Landes“ (D.E.I.) Gelehrte und Interessierte zu solchen Kursen ein.

Überaus kundig und kritisch begleitet Dieter Vieweger uns auch auf den Fahrten durch die Landschaften Palästinas: durch Israel, durch die Westbank, durch Jordanien. An jeder Straßenecke entdecken wir Spuren des erbitterten Streits um das „Heilige Land“...“

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