Ökumenischer Pilgerweg führt durch die rheinische Kirche zur UN-Klimakonferenz

Themenpaket stellt Ziele, rheinische Stationen und Erwartungen vor

Ökofairer Computer aus dem Kirchenkreis Jülich; Foto: ekir

Düsseldorf. Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, hat zur Teilnahme am Ökumenischen Pilgerweg für Klimagerechtigkeit aufgerufen. Vom 25. Oktober bis 12. November führt die Route durch das Gebiet der rheinischen Kirche. Ziel des Pilgerwegs ist die UN-Klimakonferenz, die vom 30. November bis 11. Dezember 2015 in der französischen Hauptstadt stattfindet und verbindliche Klimaziele auf ihre Agenda gesetzt hat.

Längst seien bindende Schritte erforderlich, um wenigstens die schlimmsten Folgen einer Klimakatastrophe noch abzuwenden, schreibt Präses Manfred Rekowski im neuen Themenpaket der rheinischen Kirche mit dem Titel „Klima, Kirche, Gerechtigkeit“. Während die Menschen in den außereuropäischen Partnerkirchen die Folgen des Klimawandels bereits am eigenen Leib spürten, seien die entscheidenden Weichen für ein solidarisches und gerechtes neues Klimaabkommen immer noch nicht gestellt, so Rekowski weiter.

Das Themenpaket „Klima, Kirche, Gerechtigkeit“ stellt den Ökumenischen Klimapilgerweg, seine Ziele sowie Stationen auf dem Weg durch die rheinische Kirche vor. Konkrete Beispiele zum klimagerechten Handeln aus Kirchengemeinden und Landeskirche runden es ab. Mit den Themenpaketen liefert die Evangelische Kirche im Rheinland Informationen, Meinungen und Praxisbeispiele zu aktuellen kirchlichen, gesellschaftlichen und politischen Themen.

Ein rechtlich verbindliches und faires Klimaabkommen, das das Kyoto-Protokoll ablöst, erwartet die Ökumenedezernentin der rheinischen Kirche, Barbara Rudolph, von der Pariser UN-Konferenz. Es müssten gerechte, weitreichende und dauerhafte Klimaschutzmaßnahmen vereinbart werden, die den Klimawandel stoppen, sagt die Oberkirchenrätin und Leiterin der Abteilung Ökumene im Landeskirchenamt in einem Interview des Themenpakets. Das bedeute einen mittelfristigen Ausstieg aus der Nutzung fossiler Energieträger zugunsten erneuerbarer Energien und eine entschiedene Minderung des Energieverbrauchs. „Zugleich ist Geld notwendig, um die Länder zu unterstützen, die vom Klimawandel betroffen sind. Bisher verweigerte vor allem die USA diese Forderungen, da besteht Hoffnung auf weiterführende Maßnahmen“, sagt Rudolph weiter.

Im Gebiet der Evangelischen Kirche im Rheinland sind die Klimapilgerinnen und -pilger fast drei Wochen lang unterwegs. Die Strecke führt in Tagesetappen über Wuppertal, Köln, Bonn, Andernach, Mendig, Cochem und Trier bis an die deutsch-französische Grenze im saarländischen Perl. Präses Manfred Rekowski pilgert am 24. Oktober gemeinsam mit Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks die Etappe von Gevelsberg nach Wuppertal. Dort wird am 25. Oktober die Halbzeit auf der rund 3500 Kilometer langen Route vom Nordkap nach Paris gefeiert. Daran nehmen prominente Gäste aus Kirche, Politik und Gesellschaft teil, unter ihnen der nordrhein-westfälische Umweltminister Johannes Remmel.

Entlang der 300 Kilometer langen Pilgerstrecke durch die rheinische Kirche sind zahlreiche Veranstaltungen geplant. So führt eine Exkursion am 29. Oktober ins rheinische Braunkohlerevier bei Inden. Am 30. Oktober steht ein Workshop-Tag in Bonn mit einer Andacht vor dem UN-Klimasekretariat am Platz der Vereinten Nationen auf dem Programm.

Das Themenpaket „Klima, Kirche, Gerechtigkeit“ ist im Internet abrufbar unter:

www.ekir.de/url/ubN.