Freiheit von unbarmherzigem Druck

Präses Annette Kurschus zum Reformationstag

Präses Annette Kurschus. Foto: EKvW

WESTFALEN - Zum Reformationstag am 31. Oktober hat die westfälische Präses Annette Kurschus in einer Videobotschaft an die befreiende Botschaft der Bibel erinnert: »Jeder Mensch genießt höchstes Ansehen bei Gott - und zwar unabhängig davon, was er ist, was er darstellt, was er leistet und was er hat.«

Dies ist für die leitende Theologin der Evangelischen Kirche von Westfalen das Gegenmodell zu der verbreiteten gesellschaftlichen Norm: »Je mehr du hast, je mehr du leistest, desto wertvoller bist du.« Daraus entstehe für viele Menschen ein gnadenloser Druck. Es liege eine unbarmherzige Unfreiheit in der Botschaft: Du genügst nicht, weil du nicht reich genug, nicht schön genug, nicht fit genug bist. Dagegen stehe die christliche Freiheit: Sie »befreit von dem Druck, uns selbst wertvoll machen zu müssen. Und befreit dazu, die Würde eines jeden Menschen zu achten und zu schützen.«

Darauf hat Martin Luther am 31. Oktober 1517 erstmals öffentlich hingewiesen. Dieser Tag gilt deshalb als Ursprungsdatum der evangelischen Kirche.

Zur Videobotschaft

Pressemeldung der EKvW, Oktober 2015