EKD-Friedensbeauftragter Renke Brahms: Entsetzen über den Anschlag von Paris

„Wir dürfen nicht der Versuchung erliegen, nun Gewalt mit Gewalt zu begegnen“.

Entsetzt und erschüttert zeigt sich der Friedensbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Renke Brahms, von den Terroranschlägen in Paris.

„Diese Anschläge galten nicht nur den Opfern in Paris, sie galten der gesamten Welt“, erklärte Brahms, der auch der Leitende Geistliche der Bremischen Evangelischen Kirche ist. Er rief zu Gebeten für den Frieden wie auch für die Opfer auf. „Unser Mitgefühl gilt den unschuldigen Menschen, die diesem Anschlag zum Opfer fielen, wie auch den Angehörigen in ihrer Trauer“, so der EKD-Friedensbeauftragte.

Gleichzeitig mahnte der EKD-Friedensbeauftragte aber auch zu Besonnenheit. „Wir dürfen nicht der Versuchung erliegen, nun Gewalt mit Gewalt zu begegnen“, machte Renke Brahms deutlich. „Wenn wir mit Waffen auf diesen barbarischen Akt reagieren, tun wir genau das, was diese Terroristen wollen“, betont Brahms und befürchtet in einem solchen Fall eine neue Spirale der Gewalt. Stattdessen sei es nun wichtig, diesen Terroristen deutlich zu machen, dass Menschlichkeit, Freiheit und Frieden stärker seien als sinnlose Gewalt.

Der EKD-Friedensbeauftragte warnte dabei vor einer pauschalen Verdächtigung aller Muslime. „Die große Mehrheit von ihnen liebt den Frieden“, unterstreicht er mit Nachdruck. Renke Brahms begrüßte in diesem Zusammenhang auch die Stellungnahmen vieler Muslime und muslimischer Gelehrten, die diesen terroristischen Anschlag von Paris scharf verurteilten.

Auch warnte Renke Brahms davor, in der aktuellen Flüchtlingssituation nun mit noch mehr Härte und Abweisung zu reagieren. „Viele Flüchtlinge, die bei uns Zuflucht und Hilfe suchen, sind gerade vor diesem Terror des IS geflohen. Dies dürfen wir nicht vergessen“, betonte der EKD-Friedensbeauftragte. Und er fügt hinzu: „Es ist jetzt nicht die Zeit, auf dem Rücken von Menschen in Not nun Politik zu machen.“

Bonn/Bremen, 14. November 2015