Dankgebet

von Sylvia Bukowski


© Andreas Olbrich, Reigoldswil

Wir sind dankbar für alles, was unsere Hoffnung nährt: die Beharrlichkeit, mit der viele Männer und Frauen nach menschengerechten Lösungen suchen...

Gnädiger Gott,
du hast versprochen,
unsere zerrissene Welt zu heilen
und Frieden zu stiften unter den Völkern. 

Wir sind dankbar für alles,
was unsere Hoffnung nährt:
die Beharrlichkeit,
mit der viele Männer und Frauen
nach menschengerechten Lösungen suchen,
das Engagement der Flüchtlingshelfer
und aller anderen,
die sich von fremdem Leid anrühren lassen,
der Glauben derer,
die dich im Gebet bedrängen,
deine Zusagen endlich wahr zu machen.
Wir bitten dich,
stärke allen Menschen den Rücken,
die nach deinem Willen handeln.

Gott, schärfe unseren Blick nicht nur für das,
was im Argen liegt;
lass uns auch auf Gelungenes achten:
Das Schweigen der Waffen
in Teilen Syriens,
wirksame Versöhnungsprojekte,
das friedliche Zusammenleben mit Fremden
an vielen Orten unseres Landes.
Bestätige uns mit diesen Beispielen,
dass es nicht vergeblich ist,
nach einer besseren Welt zu suchen.

Schütze die zarten Pflanzen der Hoffnung,
dass sie nicht zertreten werden
durch Gewalt,
und dass sie nicht sterben
am schleichenden Gift der Resignation.
Erhalte denen, die sie pflegen
Leidenschaft und Geduld.
Beschenk sie mit Lust an neuen Ideen
und einer ansteckenden Lebensfreude.

Du unser Gott,
stehst bei uns im Wort.
Begleite alle,
die dir vertrauen
mit deinem Segen!

Sylvia Bukowski, Wuppertal, den 10. März 2016

©Foto: Andreas Olbrich, Reigoldswil