Heimbucher unterstützt Initiative für Gedenkstätte

Online-Petition fordert Gedenkstätte am Ort der ehemaligen Synagoge in Leer


© Pixelio / Gabi Schoenemann

Kirchenpräsident Martin Heimbucher unterstützt die Initiative, eine Gedenkstätte für die ehemalige Synagoge in Leer einzurichten. Er hat eine entsprechende Petition am Freitag, 16. Februar unterschrieben.

Mit der in einem Online-Portal gestarteten Petition fordern die Unterzeichner die Bürgermeisterin und den Rat der Stadt Leer auf, eine „würdige, öffentlich zugängliche Gedenkstätte am Ort der ehemaligen Synagoge in Leer zu errichten.“ Heimbucher schreibt zu dem Anliegen: „Ich bin dankbar für die Initiative der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit und für die Petition der Schulen aus dem Landkreis Leer.“

Er schreibt weiter: „Das Gedenken an die im Hitler-Reich aus unserem Land verdrängten jüdischen Gemeinden, die Erinnerung an die Gotteshäuser, die in der Nacht zum 10. November 1938 niedergebrannt wurden, und vor allem die Vergegenwärtigung der Leiden der jüdischen Nachbarn, die in die nationalsozialistischen Vernichtungslager abtransportiert wurden, der Männer, Frauen und Kinder - all das gehört zu den Grundlagen unserer politischen und gesellschaftlichen Kultur. Ich bin froh darüber, in einer Stadt und in einer Region zu leben, die sich seit vielen Jahren ernsthaft mit diesen Vorgängen in ihrer Geschichte auseinandergesetzt hat. An vielen Orten in unserer Stadt findet dieses Gedenken eine gute Form: in der ehemaligen jüdische Schule, in der Rabbiner-Manfred-Gans-Jugendherberge und in den ökumenischen Gedenkgottesdiensten am 27. Januar und am 9. November.“

Zum Ort der ehemaligen Synagoge: „Umso schmerzlicher empfinde ich es, dass der Zustand des Bummert-Ecks als dem Standort der von den Nazis zerstörten Synagoge wirklich nur als unwürdig, hässlich und beschämend zu bezeichnen ist. Ich hoffe sehr, dass unsere Stadt einen Weg findet, die verbliebenen Überreste der Synagoge an diesem Ort zu sichern und mit einer Neubebauung der Kreuzung einen angemessenen Gedenkort für die Synagoge und das jüdische Leben in Leer zu schaffen.“

Die Online-Petition startete am 13. Februar 2018. Im Text heißt es: „Bis zur Brandstiftung während der Novemberpogrome hat an der Heisfelder Straße in Leer in der Nähe des "Bummert" die jüdische Synagoge gestanden. Das Gelände ist heute in Privatbesitz. Neben einer kleinen Gedenkstätte auf der gegenüberliegenden Straßenseite erinnert am eigentlichen ehemaligen Standort der Synagoge nur eine kleine Gedenktafel an der Wand eines leerstehenden Gebäudes an die grausame Vergangenheit dieses Ortes.“

Die Online-Petition wurde von verschiedenen Schulen im Landkreis Leer angestoßen. Sie wollen mit der Initiative auch dem Holocaust-Überlebenden Albrecht Weinberg danken, der an den Schulen im Landkreis Leer immer wieder seine Lebensgeschichte in unnachahmlicher und beeindruckender Weise erzählt hat.


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