Dossier: Garnisonkirche zu Potsdam

Ein umstrittenes Bauprojekt


Seit Oktober 2017 laufen Bauarbeiten zur Errichtung der Garnisonkirche zu Potsdam. Bis 2020 soll die Turmmauer des historischen Gebäudes in weiten nahezu originalgetreu wiederaufgebaut werden. Doch gegen das Projekt erhebt sich vehemente Kritik. Als Schauplatz für den sogenannten 'Tag von Potsdam' im März 1933 ist die Kirche eng verbunden mit NS-Regime. Wie kann Friedensarbeit hier funktionieren?

Zum 85. Jahrestag des "Tages von Potsdam" betonte die Garnisonkirchenstiftung ihre Auseinandersetzung mit der Geschichte. Geplant sei ein wissenschaftlicher Beirat, der die Aufarbeitung der Geschichte begleitet. Außerdem sei inzwischen auch ein Historiker damit beauftragt, den Internetauftritt der Stiftung zum Zeitraum 1918 bis 1945 zu ergänzen. Besonders an der kritischen Aufarbeitung der Vergangenheit der Garnisonkirche hatte es Kritik gegeben. Andere äußerten Zweifel, ob der Wiederaufbau des Gebäudes überhaupt angemessene Möglichkeiten zur Auseinandersetzung bieten könne.

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Unser nächstes Themendossier (voraussichtlich April 2018) wird sich, passend zum Start der neuen Groko, Diskussionen um AfD etc. mit der Frage beschäftigen: "Wie politisch darf Kirche sein?" Auch hier freuen wir uns über Vorschläge, Wünsche etc.

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Im Oktober 2017 startete der Wiederaufbau des historischen Gebäudes. Das Projekt ist höchst umstritten. Was ist Ihre Meinung zu dem Thema?
Was Befürworter und was Kritiker der Wiedererrichtung der Garnisonkirche zu Potsdam sagen

Die Wiedererrichtung der Garnisonkirche Potsdam sorgt nach wie vor für Diskussionen. reformiert-info.de sprach mit verschiedenen Beteiligten und Interessenten.
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Das Foto vom Handschlag Hitlers mit Reichspräsident Hindenburg gehört zu den Symbolbildern des Nationalsozialismus. Die Begegnung fand 1933 in Potsdam statt, unmittelbar nach dem Festakt in der Garnisonkirche. Der sogenannte 'Tag von Potsdam' führt deshalb bis heute zu vehementer Kritik am Wiederaufbau des Gebäudes. 'Man kann nicht einen Panzer bauen und Friedensarbeit drin machen', sagt etwa Hildegard Rugenstein, reformierte Theologin der evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO). Befürworter verweisen dagegen auf die mehr als 300-jährige Geschichte. Dazu kommt der Garnisonkirche für die Kooperation evangelischer Kirchen eine besondere historische Bedeutung zu.
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Seit Oktober 2017 laufen die Bauarbeiten zur Wiedererrichtung der Garnisonkirche zu Potsam. Schon zum Start der Arbeiten am Reformationstag kam es zu Protesten. Selbst nach Baubeginn ist das Projekt umstritten. Wie ein Kirchturm zum Politikum wurde.
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