AGDF: Gewaltakteure klar benennen und Friedensinitiativen unterstützen

Verband fürchtet Zunahme der Gewalt im Nahen Osten


Mauer vor den Toren Bethlehems: Nicht nur die Konflikte zwischen Israel und Palästina spitzen sich derzeit zu © Pixabay

Die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) sieht angesichts der jüngsten Entwicklungen die Chancen für eine friedliche Lösung der Konflikte schwinden. Für den Friedensverband ist es daher jetzt wichtig, Friedensinitiativen vor Ort zu unterstützen und zu stärken.

Anlass für die Befürchtungen der AGDF sind der Bruch des Atomabkommens mit dem Iran durch die USA, die Verhängung neuer Sanktionen gegen den Iran sowie die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, die US-amerikanische Botschaft in die völkerrechtlich nicht anerkannte Hauptstadt Israels zu verlegen. „Befürwortende von Gewalt wie auch Gegnerinnen und Gegner von Friedensprozessen sehen sich bestätigt, egal, ob in Israel, im Iran oder unter den Palästinensern“, ist Jan Gildemeister, der AGDF-Geschäftsführer, überzeugt. Hier gelte es, gegenzusteuern.

Die AGDF befürchtet, dass nun der Krieg in Syrien die gesamte Region zu erfassen droht und der Konflikt sich ausweitet, mit unübersehbaren Folgen nicht nur für den Nahen Osten. „Opfer sind vor Ort letztlich die Zivilbevölkerung, gerade auch Minderheiten wie die Christinnen und Christen in der Region, und alle, die trotz der verzweifelten Lage versuchen, immer noch gewaltfreie Brücken zu erhalten oder neue zu bauen“, warnt Gildemeister nachdrücklich.

Kritik äußert der Friedensverband dabei an der deutschen Regierung. „Die Bundesregierung hält sich aufgrund enger wirtschaftlicher und politischer Verflechtungen mit den USA und der besonderen Beziehungen zu Israel in ihrer Kritik zurück“, bedauert der AGDF-Geschäftsführer. Damit lasse sie aber diejenigen im Stich, die sich politisch oder zivilgesellschaftlich in Initiativen für eine Eindämmung der Konflikte und für Prozesse hin zu Frieden und Gerechtigkeit in der Region einsetzen, warnt Jan Gildemeister.

Die AGDF fordere daher die Bundesregierung, aber auch die Kirchen in Deutschland auf, öffentlich klar diejenigen zu benennen, die, wie aktuell die israelische Regierung oder die palästinensische Hamas, zu mehr Gewalt in der Region beitragen. „Es wäre gut, wenn Berlin und die Kirchen nun gerade die Akteure unterstützen, die sich trotz der Rückschläge und der aktuellen schlimmen Entwicklungen weiterhin unverdrossen für den Frieden einsetzen. Denn sie brauchen jede Hilfe“, betont AGDF-Geschäftsführer Jan Gildemeister.


Quelle: Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden