WGRK: Inhaltliche Arbeit und Entwicklung neuer Programme

von Frank Worbs, Korrespondent

Das Feiern ist vorbei, jetzt beginnt die inhaltliche aber auch weniger spektakuläre Arbeit in den sechs Ausschüssen und neun Sektions-Arbeitsgruppen der Vereinigenden Generalversammlung in Grand Rapids. In der Sektion „Christliche Einheit und ökumenisches Engagement“ versammelten sich ca. 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Calvin College, deutlich weniger als die 80, die man erwartet hatte. Der Exekutivsekretär für Theologie und Gemeinschaft, Douwe Visser, führte in das Thema ein: mit der biblischen Grundlage in den Worten Jesu und einem Überblick über den interkonfessionellen Dialog mit Anglikanern, Lutheranern, Pfingstkirchen, Katholiken usw.

Visser sprach auch aktuelle Probleme an: Interkonfessionelle Gespräche sind immer stärker „Bischof-orientiert“. Reformierte haben aber von ihrem Wesen her keine Bischöfe und werden im interkonfessionellen Dialog zunehmend weniger wahrgenommen. Sollen die Reformierten unter diesen Umständen überhaupt ihre Kräfte in einen Dialog investieren, dessen Ergebnisse für die einzelnen Kirchen kaum wahrnehmbar sind?

Unter der Leitung von Gottfried Locher, Schweiz, Vizepräsident des RWB, und Robina Winbush, USA, diskutieren die Anwesenden Fragen wie: Wie werden die unterschiedlichen Dialogwege der beiden reformierten Organisationen aufgenommen und anerkannt? Welche Verbindlichkeit haben erzielte Vereinbarungen für die einzelnen Mitgliedskirchen z.B. bei der Taufe, Kanzelgemeinschaft oder Abendmahl? Welche Dialoge sollen weitergeführt werden, auf welche Konfessionen soll man allenfalls den Dialog konzentrieren?

Die Sektionen haben die Aufgabe, auf der Grundlage der Papiere und Berichte, die die Teilnehmer erhalten haben, kurze Berichte und Empfehlungen zuhanden des Ausschusses für Grundsatzfragen zu erarbeiten. Diese Empfehlungen können sich an die Reformierte Gemeinschaft als Ganzes oder einzelne Regionen richten. Der Ausschuss prüft die Empfehlungen und macht Vorschläge, ob und wie die Empfehlungen z.B. in neuen Programmen umgesetzt werden können. Diese Berichte und Programme werden in den abschliessenden Plenarsitzungen am Donnerstag und Freitag beraten.

Neun Sektionen erarbeiten parallel ihre Empfehlungen u.a. zu reformierter Identität und Gemeinschaft, Gerechtigkeit in der Wirtschaft und gegenüber der Schöpfung, Spiritualität und Gottesdienst, Ausbildung und Leadership, Geschlechtergerechtigkeit und Jugend.

Quelle: www.reformedchurches.org / 22. Juni 2010 >>>