''Die Geschichte der Heiligen Nacht ist eine Liebesgeschichte''

Vizepräses Bosse-Huber predigt Heiligabend im ARD-Fernsehgottesdienst

Jugendliche aus Wuppertal-Oberbarmen haben lebensgroße Krippenfiguren geschaffen, die spiegeln wie vielfältig das Leben ist: von Gewalt bedroht, unruhig und rau, aber auch voller Hoffnung und Zuwendung. Die Kunstaktion der jungen Leute aus dem sozial schwierigen Stadtteil ist Teil der Christvesper in der Wuppertaler Immanuelskirche, die das ARD-Fernsehen an Heiligabend von 16.15 bis 17 Uhr im ersten Fernsehprogramm ausstrahlt. Die Predigt hält Petra Bosse-Huber, Vizepräses der Evangelischen Kirche im Rheinland.

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„Die Geschichte dieser Heiligen Nacht ist eine Liebesgeschichte“, sagt Petra Bosse-Huber mit Blick auf die Krippenfiguren und eine Kunstinstallation der Jugendlichen in ihrer Weihnachtspredigt: „Gott liebt uns so sehr, dass er unser Leben teilen will. Er liebt uns, genau so, wie wir sind: schutzlos, bedürftig, oft verstrickt in Leid und Schuld und gerade deswegen voller Sehnsucht nach Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit.“ Dass Gott Mensch wird, erscheine unlogisch und sprenge alle Vorstellungen, so die Vizepräses. Und doch: „Gott kommt. Nicht als Kriegsfürst, nicht als Milliardär, nicht als Präsident. Er kommt als Kind, arm, schutzlos und bedürftig. Ein Mensch.“

Darin liege die Hoffnung, dass Gott im Leben der Menschen mit Nöten, Sorgen und Ängsten nicht fern bleibe. Dass Gott Mensch geworden sei, verändere die Welt. „Die Liebe, um die es zu Weihnachten geht, ist ganz anders: groß, stark, aufrüttelnd und heilend. Gottes Liebe in unserer Welt. Für Maria, Josef und ihr Kind, das in Wuppertal-Oberbarmen zur Welt kommt. Für Amir, der vom Frieden träumt. Für die Jugendlichen und Erwachsenen im Kunstprojekt, in den Chören, in dieser Kirche. Für alle, die sich sehnen nach einer Kraft, die ihr Leben anrührt und die Welt verändert“, so Vizepräses Bosse-Huber. Natürlich seien wir Menschen nicht Gott: „Unsere Liebe ist nicht wie seine und muss es auch nicht sein. Aber Gottes Liebe kann uns verwandeln. Aus Zynismus kann Hoffnung werden, aus Traurigkeit Freude, aus Verletzung Vergebung und aus Angst ein neuer Anfang. Die Geschichte der Heiligen Nacht ist eine Liebesgeschichte. Gott wird Mensch, und deswegen können die Menschen auch wahrhaft menschlich sein und menschlich werden. Die Künstlerinnen und Künstler formulieren es so: Mach’s wie Gott - werde Mensch!“


Pressemeldung der EKiR, 24. Dezember 2012

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