Europaweit viel Respekt für Entscheid des Papstes

ref.ch. In ersten Reaktionen wird der Entscheid des Papstes, Ende Februar sein Pontifikat abzugeben, mit Respekt gewürdigt.

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel würdigte Papst Benedikt XVI. als einen der bedeutendsten religiösen Denker der Gegenwart. «Wenn der Papst selbst jetzt nach reiflicher Prüfung zu dem Entschluss gekommen ist, seine Kraft reiche nicht mehr für die Ausübung seines Amtes, so hat das meinen allerhöchsten Respekt», sagte Merkel.

Auch Frankreichs Staatschef François Hollande nannte den angekündigten Rücktritt von Papst Benedikt XVI. einen «höchst achtbaren» Schritt. Frankreich würdige «den Papst, der eine solche Entscheidung trifft», sagte Hollande.

Nach Ansicht des britischen Premierministers David Cameron wird Papst Benedikt XVI. von «Millionen Menschen als spirituelle Leitfigur vermisst werden». Cameron würdigte die Bemühungen des Papstes um die Stärkung der Beziehungen zwischen dem Vatikan und Grossbritannien.

Der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, erklärte, er habe die Entscheidung des Papstes «schweren Herzens» zur Kenntnis genommen. Benedikt XVI. sei ein Botschafter der Hoffnung in einer Zeit gewesen, in der der christliche Glaube in Frage gestellt werde.

In der Schweiz zeigte sich die Bischofskonferenz «enorm überrascht» vom Rücktritt des Papst. Das Pontifikat Benedikts XVI. habe eine grosse Bedeutung in der Geschichte der Kirche, der Rücktritt sei «ein mutiger Schritt».

Insgesamt haben in der 2000-jährigen Geschichte des Christentums - je nach Wertung - höchstens fünf Päpste abgedankt. Allerdings werten Kirchenhistoriker im Allgemeinen nur eine einzige Abdankung als vergleichbar zum angekündigten Rücktritt von Papst Benedikt XVI. - die von Coelestin V. im Jahr 1294.


11. Februar 2013