Glückwunsch und Bitte um Gottes Segen für den neuen Papst Franziskus

EKD-Ratsvorsitzender gratuliert zur Papstwahl

EKD. Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, hat der Deutschen Bischofskonferenz und den römisch-katholischen Christinnen und Christen in Deutschland zur Wahl von Kardinal Jorge Mario Bergolgio zum Papst gratuliert.

Den Glückwunsch sprach der Ratsvorsitzende nach der Wahl des neuen Papstes am Mittwoch aus. Papst Franziskus I. wünschte er Gottes Segen für sein Amt und seine große Aufgaben in der römisch-katholischen Kirche, viel Kraft für anstehende Entscheidungen und einen weltoffenen Blick. 

Jorge Maria Bergolgio habe seit vielen Jahren Erfahrungen als Erzbischof von Buenos Aires gesammelt. Als erster Papst aus Lateinamerika bringe der neugewählte Papst Franziskus I. besondere Erfahrungen mit, die in der römisch-katholischen Weltkirche neue Perspektiven eröffnen können. Es freue ihn besonders, so der Ratsvorsitzende weiter, dass der neue Papst durch seinen Namenswahl an Franz von Assisi erinnere und damit bewusst ein Zeichen setze für die Armen und für Gerechtigkeit in der Welt. 

Der Ratsvorsitzende sagte weiter, er hoffe, dass auch für den neuen Papst die Gottesfrage und die Theologie eine herausragende Bedeutung behalten werden. Zudem wünsche er sich, so Schneider, dass die Stärkung der Gemeinschaft mit anderen Konfessionen und das Gespräch mit anderen Religionen für den Bischof von Rom weiterhin einen hohen Stellenwert einnehmen mögen. 

Im Ausblick auf das Reformationsjubiläum 2017 gab der Ratsvorsitzende seiner Hoffnung Ausdruck, dass die Kirchen der Reformation und die römisch-katholische Kirche eine »Ökumene der Gaben« sichtbarer leben werden. Hier seien positive Akzente des neuen Papstes wünschenswert. Gerade weil die Gesellschaft in Deutschland säkularer und religiös pluraler geworden sei, brauche sie in besonderer Weise das gemeinsame christliche Zeugnis der beiden großen Kirchen. 

Kontinuität erhofft sich Nikolaus Schneider im weltweiten Einsatz des Papstes für Frieden, Gerechtigkeit und für die Bewahrung der Schöpfung. Der Ratsvorsitzende äußerte die Hoffnung, dass Papst Franziskus I. seine Stimme für diese Ziele so unmissverständlich erheben möge wie seine Vorgänger Johannes Paul II. und Benedikt XVI.

Im Sinne der Jahreslosung der Herrnhuter Brüdergemeine für das Jahr 2013 „Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir“ (Hebräer 13,14) setze er darauf, dass die christlichen Kirchen sich auf ihrem „Suchweg“ in einer „Ökumene der Gaben“ gegenseitig stärken und ermutigen, so der Ratsvorsitzende abschließend.

Hannover, 13. März 2013 
Pressestelle der EKD
Reinhard Mawick

 

Rheinischer Präses Rekowski: ''Wir hoffen gemeinsam mit den Geschwistern auf ökumenische Impulse''

Zur Wahl des neuen Oberhauptes der römisch-katholischen Kirche erklärt Manfred Rekowski, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland:
„Mit der Wahl des neuen Papstes Franziskus I., Jorge Mario Kardinal Bergoglio, ist in der römisch-katholischen Kirche die Zeit der Ungewissheit vorbei und ein Neuanfang in Sicht. Wir wünschen unseren Geschwistern in unseren Nachbar-Diözesen, aber auch weltweit, Gottes Segen mit ihrem neuen Oberhaupt. Wir beten mit ihnen gemeinsam um Gottes Geleit und Heiligen Geist für die Leitung ihrer Kirche.

Mit ihnen gemeinsam hoffen wir auf starke ökumenische Impulse aus Rom. Dazu geben die Jubiläen des 2. Vatikanischen Konzils (50 Jahre) und der Reformation (500 Jahre) gute Gelegenheit. Wir sind dankbar, dass unsere Kirchen so eng miteinander verbunden sind, dass der Kölner Erzbischof Kardinal Meisner für die neue Kirchenleitung im Rheinland und mich als Präses Gottes Segen erbittet wie nun wir für die Leitung der römisch-katholischen Kirche. Ich bitte Gott, dass er den neuen Pontifex, den Brückenbauer, mit belebender und ansteckender Glaubenskraft segnen möge. Möge ihn der Heilige Geist leiten, dass er Wege eröffnet und Brücken baut, wo niemand von uns sie heute vermutet.“

Pressemeldung der EKiR, 13. März 2013

 

Gottfried Locher: Franziskus soll Brückenbauer sein

ref.ch. Franz von Assisi habe seine Autorität «aus dem Gebet und nicht aus der Hierarchie» geschöpft, schreibt Gottfried Locher, Präsident des Rates des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes (SEK), am Abend des 13. März in einer ersten Reaktion zur Wahl von Franziskus. Er wünscht ihm insbesondere, als Brückenbauer tätig sein zu können.

Pontifex heisse Brückenbauer, schreibt der SEK-Präsident und hofft, dass es Franziskus gelingen möge, «Brücken zu bauen, Brücken zwischen Nord und Süd, zwischen arm und reich, aber auch zwischen unseren Kirchen.»

Der neue Papst haben einen Namen gewählt, der von Franz von Assisi stamme. Es sei dies ein Mann gewesen, «der für seine Bescheidenheit geschätzt wurde, für seinen einfachen Lebensstil». Locher wünscht sich einen Franziskus, der «glaubwürdig leben» könne und der «seine Autorität aus dem Gebet und nicht aus der Hierarchie» schöpfe. Und schliesslich: «Möge er mithelfen, dass die Schweizer Kirchen zueinander finden.»

Erster Papst aus Lateinamerika
Mit dem 76-jährigen Franziskus I. (Jorge Mario Bergoglio) kommt zum ersten Mal ein Papst aus Lateinamerika. Bereits beim letzten Konklave 2005 war der argentinische Jesuit der stärkste Kontrahent Joseph Ratzingers gewesen.

Der Erzbischof von Buenos Aires und Primas Argentiniens bevorzugt ein möglichst unauffälliges Auftreten in der Öffentlichkeit. So konnte er bereits als Kardinal öfters in der U-Bahn auf dem Weg in die Kathedrale an der Plaza de Mayo beobachtet werden. Auch in Rom geht er lieber in einem dunklen Mantel und ohne Kardinalshut.

In den letzten Jahren kollidierte Bergoglio mehrfach mit den Regierungen von Néstor und Cristina Kirchner. Er kritisierte Korruption und Armut, ausserdem wandte er sich erfolglos gegen die Legalisierung der Homo-Ehe in Argentinien.

Bergoglio wurde am 17. Dezember 1936 als Sohn italienischer Einwanderer geboren. Sein Vater war Bahnangestellter in der argentinischen Hauptstadt. Dort ging er auf eine technische Schule, die er als Chemie-Techniker absolvierte. Mit 21 Jahren ging er ins Priester-Seminar.

Nähe zur Junta?
Nach seiner Priesterweihe 1969 folgte er Theologiestudien und wurde 1973-1979 zum Provinzial des Jesuitenordens berufen. In diesen schwierigen Jahren Argentiniens, in denen nach sozialer Aufruhr das Militär die Staatsmacht übernahm, führte Bergoglio mit Strenge seine Ordensbrüder in strikt religiöse Aufgaben zurück.

Menschenrechtskreise werfen ihm vor, während der Zeit der Junta (1976-1983) eine zu grosse Nähe zu den herrschenden Militärs gehabt zu haben. Der einzige Jesuit im Konklave übernahm 1998 das Erzdiözese von Buenos Aires und wurde 2001 zum Kardinal berufen.

Von: ref.ch News/kipa/sda, 13. März 2013 

 

New pope welcomed by Reformed churches as a humble man dedicated to social justice

A letter sent to Pope Francis on behalf of the World Communion of Reformed Churches (WCRC) offers congratulations and praises the pope’s commitment to social justice issues.

“We are touched by your humility,” says the letter signed by WCRC’s general secretary, Setri Nyomi. “The name you have chosen is a sign for us that attention to the plight of the poor and justice for all people will be important for you.”

The letter was issued following the announcement yesterday evening that the archbishop of Buenos Aires, Jorge Mario Bergoglio (76) has been elevated to pope by the conclave of cardinals meeting in the Vatican’s Sistine Chapel. Pope Francis is the first Jesuit pope and the first from the Americas.

“Our world today is in critical need of credible leadership which will challenge the forces of death as seen in injustice in the global economy, human disregard for the environment, militarism and violence,” Nyomi writes. “We hope as the pope you will model leadership that will contribute to transformation of the world.”

As Archbishop of Buenos Aires, the new pope was known as a defender of the poor and of economic justice. Though regarded as conservative on sexual matters such as the use of contraceptives and gay marriage, Vatican observers say that over time he has emerged as a human rights advocate. He is said to be close to the people and to have lived a simple life, taking the bus to work and cooking his own meals.

The pope is the first to have chosen the name Francis. His choice of name is being variously interpreted. Vatican commentators explain the choice as either a tribute to the missionary zeal of the 16th century co-founder of the Jesuit Order, Francis-Xavier, or as homage to the humility of Saint Francis.

WCRC maintains on-going dialogue with the Roman Catholic Church through its Office of Theology and Communion. Discussion centres on theological matters such as the sacraments of communion and baptism. The dialogue is expected to continue following the election of the new pope.

In a message from his home in South Africa, WCRC president Jerry Pillay says: “We rejoice in the election of the first Pope coming from South America where more than 40 percent of Roman Catholics are found. WCRC is very much focused on Christian unity, mission and justice and we would welcome further initiatives to work together on these issues in order to make a difference in the world.”

Pillay concludes his message by offering the pope WCRC’s prayers as he assumes office.

The text of WCRC’s letter to the pope follows.

Message from the World Communion of Reformed Churches

Dear Pope Francis,
With gratitude to God for your election as the Bishop of Rome and head of the Roman Catholic Church, we congratulate you. We received the news of your election this evening with joy. As we congratulate you, we also assure you of our continued prayers as you begin this major responsibility of your ministry in the Lord’s vineyard.

Your election as the first Latin American Pope signals for us an acknowledgement that the recognition of the Worldwide impact of the Catholic Church. We are touched by your humility. The name you have chosen is a sign for us that attention to the plight of the poor and justice for all people will be important for you.

Our world today is in critical need of credible leadership which will challenge the forces of death as seen in injustice in the global economy, human disregard for the environment, militarism and violence, particularly against women and children – unfortunately sometimes perpetrated even in the church. We hope as the Pope you will model leadership that will contribute to transformation of the world.

During the past 42 years, the World Communion of Reformed Churches and the Roman Catholic Church have engaged in a series of bilateral theological conversations on the presence of Christ in the Church and the world, our common understanding of the Church, the Church as a community of common witness to the Kingdom of God, and Justification and Sacramentality. It is our hope that in the coming years, the Roman Catholic Church, under your leadership, and the Reformed churches will harvest the spiritual fruits of this dialogue dedicated also to the healing of memories.

We would like to experience the Roman Catholic Church increase its ecumenical engagement. We would like to see your Papal tenure as an era of commitment to furthering how our churches live out the gift of Christian unity that we have received from the Lord.

On behalf of our President, Rev. Dr. Jerry Pillay, the Vice Presidents, Executive Committee, staff and the entire World Communion of Reformed Churches family, we congratulate you. As a sign of our praying with you as you take on the papal mantle, the World Communion of Reformed Churches looks forward to being represented at your installation when the time is determined. We will also seek an opportune time to visit you in the Vatican, to congratulate you personally and to continue to develop together directions of future cooperation.

We pray that you and the entire Roman Catholic Church will experience the best of God’s blessings during your papacy.

Sincerely yours,
Setri Nyomi
WCRC General Secretary