Fröhlicher vom Glauben reden und einladend sein

Leitende Theologen der bremischen, oldenburgischen und reformierten Kirche diskutieren Thema: ''Was brauche ich wirklich? – Glaube im Alltag''

Sich gegenseitig wahrnehmen und einander zuhören, fröhlicher vom Glauben reden und predigen und einladend sein, so umschrieben Kirchenleitende der bremischen, oldenburgischen und reformierten Kirche beim Hamburger Kirchentag, was die Kirchengemeinden in der Zukunft bräuchten.

In Anlehnung an das Kirchentagsmotto „Soviel du brauchst“ diskutieren am Freitagnachmittag, 3. Mai, die leitenden Theologen der Kirchen die Frage „Was brauche ich wirklich? – Glaube im Alltag“. An der Diskussion nahmen der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg, Jan Janssen, der Kirchenpräsident der Evangelisch-reformierten Kirche, Jann Schmidt, und Bernd Kuschnerus, stellvertretender Schriftführer der Bremischen Evangelischen Kirche, teil. Moderiert wurde die Veranstaltung von der Hamburger Journalistin Anja Würzberg. Um Gemeinschaft zu finden, brauche es das gegenseitige Wahrnehmen und einander Zuhören, betonte der Oldenburger Bischof Jan Janssen. Dies gelte sowohl für die Ebene der Kirchengemeinden wie auch der Regionen. Janssen regte an, nicht dauernd neue Wunschzettel zu schreiben und nicht wie das Kaninchen vor der Schlange zu sitzen und ausschließlich auf Statistiken und Zahlen zu schauen. Laut Janssen sei es nötig, voller Selbstvertrauen das wahrzunehmen, was da sei. In den Gemeinden gebe es ganz konkret Menschen, die sich einbringen und das Evangelium weitersagen. Die Menschen bräuchten Gottvertrauen, betonte Janssen. Dies gelte auch für die Kirche. Die Menschen müssten sich darüber hinaus klarmachen, dass das, was sie wirklich bräuchten, ein Geschenk sei, dass sie geschöpft seien. „Das, wovon ich lebe, ist mir gegeben“, so der Oldenburger Bischof. „Auch was unseren Glauben angeht, so sind wir Geschöpfe, unterwegs in einem breiten Strom.“
Mit Blick auf das Kirchentagsthema erklärte Kirchenpräsident Jann Schmidt, dass Menschen und Kirche nicht noch mehr bräuchten. „Alles, was wir brauchen, haben wir. Wenn uns das bewusst wird, wächst auch unsere Zufriedenheit“, so Schmidt. Ihm sei wichtig, dass das Evangelium fröhlich weiter gepredigt werde und die Kirche einladend sei. Für die Menschen sei das Vertrauen wichtig, dass sie von Gott getragen seien.
Bernd Kuschnerus von der bremischen Kirche betonte, dass es wichtig sei, die Menschen als selbstständig denkende Christinnen und Christen anzusprechen. Ihm sei wichtig, zwischen dem Glauben an Gott und Gott selbst zu unterscheiden. Keiner dürfe seinen Glauben über den anderer stellen. Es bestehe auch die Notwendigkeit, das Geschenkte weiterzugeben, so Kuschnerus. „Wir haben die Schätze, wir müssen sie nur wahrnehmen“, betonte der Bremer Theologe. In der bremischen Kirche sei es auch nötig, das Gespräch zwischen den Gemeinden zu stärken und deutlicher wahrzunehmen, was die einzelnen Gemeinden wirklich bräuchten.

Beim Hamburger Kirchentag laden die bremische, die oldenburgische und die reformierte Kirche erstmals zu einem gemeinsamen Treffpunkt ein. Im Gemeindezentrum Ferdinandstraße der Reformierten Gemeinde Hamburg unterhalten sie ein Café und ein italienisches Abendrestaurant, spät abends ein Gute-Nacht-Café. Jeden Abend gibt es ein Kulturprogramm. Der Eintritt zum Treffpunkt Ferdinandstraße ist frei, es ist auch keine Kirchentagsdauerkarte erforderlich. Das Gemeindezentrum ist zentral in der Nähe des Hauptbahnhofs gelegen. Insgesamt erwarten die drei Kirchen aus ihrem Umfeld etwa 5.000 Teilnehmer in Hamburg. Für den Treffpunkt wirbt ein eigens gestalteter Facebook-Auftritt:
www.facebook.com/TreffpunktFerdinandstrasse


Pressemitteilung, 3. Mai 2013, Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg