Sprachhilfe für Glaubensinhalte und Stolpersteine

Pastor Klaus Bröhenhorst zu Gast bei den Reformierten in Vlotho

Vlotho. In der Spannung zwischen dem Mut, den der Katechismus Menschen mache, und der "schwarzen Pädagogik", die der Heidelberger auch impliziere, stand der Vortrag von Klaus Bröhenhorst in der Reformierten Gemeinde Vlotho zum Thema "Sprachhilfe für Glaubensinhalte und Stolpersteine im Heidelberger Katechismus".

Als erstes Beispiel dafür, wie Fragen und Antworten aus dem Katechismus eine Hilfe bei der Beantwortung “letzter Fragen”, insbesondere der Frage nach dem Sinn des Lebens, sein können, nannte der Referent Frage 58.:”Was tröstet dich die Verheißung des ewigen Lebens ?” Die gläubige Annahme dieser Verheißung helfe bei der Sprachlosigkeit, die viele Menschen verspürten, wenn es um das Thema “Himmel” gehe. Wenn man angesichts vieler Katastrophen und unendlichen Leids in der Welt die Frage nach Gott stelle, so helfe einem die Antwort auf die Frage 26 weiter. Die Gewissheit, dass “Gott den Menschen mit allem versorge, was er für Leib und Seele nötig habe”, sei auch von Dietrich Bonhoeffer in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts in ähnlicher Weise formuliert worden. Den hohen Anspruch, der das Halten der 10 Gebote für den Gläubigen bedeute, beantworte die Frage 114 dahingehend, dass “auch die frömmsten Menschen über einen geringen Anfang des Gehorsams nicht hinauskämen”. Dies gebe dem Menschen Mut, so Bröhenhorst, weil auch der Anfang und der Prozess des Gehorsams gegenüber den Geboten als gut und wichtig angesehen werde.

Unter die Stolpersteine, die für viele Menschen als “Stein des Anstoßes” angesehen würden, ordnete der Referent die Fragen 5, 86 und 20 ein. So impliziere die Antwort auf Frage 5 einiges an “schwarzer Pädagogik” und negativer Anthropologie. Bei der Beurteilung der “guten Werke” sei es hilfreich, diese als “freundliche Zeichen” einzuordnen, die man ohne Glauben gar nicht recht wertschätzen könne. Die unter Frage 20 diskutierte Frage, in der es darum geht, ob alle Menschen durch Christus gerettet würden, zeige, dass es den Autoren des Katechismus um die Frage des verantwortlichen Lebens und Handelns gegangen sei, denn es sei nicht einerlei, wie man lebe.


Monika Stockhausen, Löhne, 20. Juni 2013