Heinz-Horst Deichmann erhält den Karl-Barth-Preis 2014

Durch die Begegnung mit der Theologie Karl Barths entdeckte Deichmann ''den Gedanken der Freiheit und Liebe'' als Zentrum seines Glaubens.

UEK. Der Unternehmer Prof. Dr. med. Dr. h.c. mult. Heinz-Horst Deichmann erhält den Karl-Barth-Preis 2014. Damit schließt sich das Präsidium der UEK der Empfehlung der Jury des Karl-Barth-Preises an. Für Deichmann, der als Theologiestudent 1946 in Bonn eine Vorlesung Karl Barths hörte, wurde die Theologie Barths prägend für sein gesamtes unternehmerisches und soziales Engagement.

In der Begründung der Jury heißt es:

„Der Gründer des weltbekannten gleichnamigen Unternehmens erhält 1946 als junger Mann im Studium bei Karl Barth in Bonn einen Anstoß, der ihn bis heute nicht loslässt. Im Elternhaus geprägt von der Frömmigkeit einer freien evangelischen Gemeinde, studiert Deichmann nach Kriegsende evangelische Theologie und Medizin. Durch die Begegnung mit der Theologie Karl Barths entdeckt er „den Gedanken der Freiheit und Liebe“ als Zentrum seines Glaubens. Deichmann bleibt auch als Unternehmer Christ und Theologe. In Wort und Tat bezeugt er das Evangelium von Jesus Christus. Dazu gehört seine lebenslange interessierte Auseinandersetzung mit den Schriften Karl Barths und seiner Schüler ebenso wie sein Engagement als Prediger.

Leitend wird für Deichmann auch Barths Erkenntnis: „Das Erbarmen Gottes gilt allen Menschen und wahrhaftig nicht nur uns Christen.“ Als Unternehmer, aber auch in seinem Glauben und Denken bewegt Deichmann sich im globalen Horizont. Er lebt eine tiefe Verbundenheit mit den Juden und mit Israel. Seine große Passion jedoch ist sein Engagement in Indien.

Mit seinem christlichen Zeugnis verbindet sich das Lebenswerk eines Unternehmers, dessen Handeln von „Gottes Zuspruch und Anspruch auf unser ganzes Leben“ geleitet wird. Mit gezielter Großzügigkeit fördert die Deichmann-Stiftung auch wissenschaftliche und kirchliche Projekte, vom Lehrstuhl für Business Ethik in Beer Sheva über die Stiftungsprofessur für Arteriosklerose in Duisburg-Essen bis hin zum EKD-Projekt „Erwachsen glauben“, mit dem bundesweit Glaubenskurse von evangelischen Gemeinden angeboten werden.“
(Der vollständige Wortlaut des Votums der Jury ist dieser Pressemitteilung angehängt.)

Den 1986 gestifteten Karl-Barth-Preis verleiht die UEK alle zwei Jahre für ein herausragendes wissenschaftlich-theologisches Werk oder Lebenszeugnis in Kirche und Gesellschaft. Bisherige Preisträger dieser Auszeichnung waren unter anderen der ehemalige Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Karl Kardinal Lehmann, der ehemalige Bundespräsident Johannes Rau, die Theologieprofessoren Eberhard Jüngel und Wolf Krötke, sowie der Politiker und langjährige Präses der EKD-Synode Jürgen Schmude. 2010 ging der Preis an George Hunsinger, Professor für Systematische Theologie am Princeton Theological Seminary und im vergangenen Jahr an den früheren Ratsvorsitzenden der EKD den ehemaligen Bischof und Theologieprofessor Wolfgang Huber.

Zur dreiköpfigen Jury gehören Hans-Jürgen Abromeit, Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern in der Nordkirche, der Direktor des Karl-Barth-Archivs in Basel, Hans-Anton Drewes sowie die Mainzer Professorin für Systematische Theologie und Sozialethik, Christiane Tietz, an. Der Preis wird im Frühjahr 2014 verliehen.
Die Auszeichnung erinnert an den Schweizer Theologen Karl Barth (1886-1968). Nach zehnjährigem Pfarramt war er von 1921 bis 1935 Theologieprofessor an der Universität Göttingen, Münster und Bonn. Im Konflikt mit den Nationalsozialisten wurde er aus Deutschland vertrieben. Von 1935 bis zu seiner Emeritierung 1962 war er Professor für Systematische Theologie an der Universität seiner Geburtsstadt Basel. Karl Barth gilt weltweit als einer der bedeutendsten Theologen des 20. Jahrhunderts.
Berlin, 26. Juni 2013

Karin Bertheau
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Begründung der Jury