Êziden-Ausstellung im Deutschen Hugenotten-Museum

Karl May sympathisierte mit den Êziden im ''wilden Kurdistan''

BAD KARLSHAFEN/CELLE. Am Sonntag, 8. September 2013, wurde im Deutschen Hugenotten-Museum in der nordhessischen Stadt Bad Karlshafen die Sonderausstellung „Êziden – Glaubensflüchtlinge in Deutschland“ mit Tänzen der Folkloretanzgruppe Koma Lalish aus Celle eröffnet. Konzipiert wurde diese Ausstellung in Kooperation mit Vertretern der êzidischen Glaubensgemeinschaft von dem Präsidenten der Deutschen Hugenotten-Gesellschaft e.V., Pastor Dr. Andreas Flick aus Celle.

Die Förderung der Verständigung zwischen den Völkern, Nationen und Religionen im Geiste gegenseitiger Achtung und Toleranz ist eine der in der Satzung festgelegten Aufgaben dieses 1890 gegründeten Vereins.
In seiner Eröffnungsansprache blickte Flick auch auf die Parallelen in der Verfolgungsgeschichte der evangelisch-reformierten Christen in Frankreich vor über 300 Jahren und der Êziden in der Gegenwart. Zahlreiche Anhänger beider Religionsgemeinschaften, die ihren Glauben oftmals im Verborgenen lebten, verließen ihre Heimat, um im deutschen Exil ihre Religion ungehindert praktizieren zu können.
Auf sechzehn Schautafeln wird die Geschichte, der Glaube und das Leben der Êziden in Kurdistan wie auch in Deutschland plastisch dargestellt. Eine Tafel widmet sich auch dem Romanautor Karl May, der in seinem Buch „Durchs wilde Kurdistan“ seine Sympathien für die Êziden deutlich zum Ausdruck brachte. Ergänzt werden die Schautafeln durch mehrere Objekte aus der Südosttürkei, die größtenteils vom Êzidischen Kulturzentrum in Celle und Umgebung zur Verfügung gestellt wurden.

Die Sonderausstellung wird noch bis zum 31. Oktober 2013 im Deutschen Hugenotten-Museum, Hafenplatz 9a in Bad Karlshafen gezeigt (www.hugenottenmuseum.de). Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 10 bis 17 Uhr; Samstag und Sonntag 11 bis 18 Uhr; Montag geschlossen.

Die êzidische Folkloretanzgruppe Koma Lalish aus Celle 


9. September 2013