Flüchtlinge beherbergen

EKvW-Vizepräsident Henz: Es wird dringend Wohnraum gesucht

WESTFALEN - Die Gemeinden der Evangelischen Kirche von Westfalen sind aufgerufen, Unterkünfte für Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen.

Dazu hat Vizepräsident Albert Henz einen Brief an die Superintendenten der 31 Kirchenkreise geschrieben. Sie sollten prüfen, ob es geeignete Gebäude für die Aufnahme von Flüchtlingen gibt, „sei es als größere Einrichtung für die zentrale Unterbringung, sei es als kleinere Einheit für die längerfristige Versorgung mit Wohnraum vor Ort“.

Bereits im August hatte sich Präses Annette Kurschus an die Kirchenkreise und Gemeinden gewandt: „Es ist unaufgebbarer Ausdruck unseres christlichen Glaubens, Flüchtlingen, die bei uns Schutz vor Verfolgung und Not suchen, beizustehen“, so die leitende Theologin der westfälischen Landeskirche. Flüchtlinge bräuchten „nicht nur Schutz vor Verfolgung und Not; ihre Würde verlangt auch eine gleichberechtigte Teilhabe am Gemeinwesen“. Präses Kurschus ist überzeugt: „Deutschland verkraftet auch noch weiter steigende Zugänge.“ Dazu müssten Bund, Länder und Kommunen ihre Konzeptionen zur Erstaufnahme von Asylsuchenden den neuen Bedingungen aktiv anpassen und dabei die Bevölkerung frühzeitig mit einbeziehen.

„Jedes konkrete Angebot an das Land NRW ist ein wichtiges Signal“

In diesem Sinne erinnert Vizepräsident Henz nun daran, dass Land und Kommunen intensiv auf der Suche nach geeigneten Unterkünften für Asylbewerber sind. Auch für die Unterbringung vor Ort nach den ersten Wochen in zentralen Einrichtungen wird dringend zusätzlicher Wohnraum gesucht. Henz: „Jedes konkrete Angebot an das Land NRW ist ein wichtiges Signal, dass wir als Kirche auch ganz praktisch dafür stehen, den Begriff ‚Willkommenskultur‘ mit Leben zu füllen und den Flüchtlingen in ihrer Not beizustehen.“

Die Zahl der Asylbewerber in Deutschland und damit auch in Nordrhein-Westfalen wird sich voraussichtlich in nächster Zeit fast verdoppeln. Die meisten von ihnen kommen aus Krisenregionen wie Syrien, Afghanistan und dem Irak, aber auch aus Tschetschenien. Bundesweit werden bis zum Ende des Jahres wahrscheinlich über 100.000 Menschen einen Asylantrag gestellt haben, davon kommen etwa 21.000 nach Nordrhein-Westfalen. Auch in den kommenden Jahren ist mit Zugangszahlen in dieser Höhe zu rechnen.


Pressemeldung der EKvW, 30. September 2013