Der Tod von Flüchtlingen wird in Kauf genommen.

Links, Materialien, Kommentare

In der momentanen Diskussion um das Flüchtlingsdrama vor der Insel Lampedusa wird öfters das Argument der Herzlosigkeit angeführt. Doch in Wirklichkeit ist es noch schlimmer: Es handelt sich hier um eine strategisch geplante Unmenschlichkeit. Europa wird als Festung verstanden, die sich gegen die Armut umliegender Regionen abschotten muss.

Das mag eine extreme Position sein, doch sie wird von Fachleuten und einzelnen Politikern auch in dieser Deutlichkeit vertreten. Auch aus den Kirchen sind deutliche Worte zu hören. Die Diskussion muss in der Gesellschaft darüber geführt werden, ob wir uns wirklich so abschotten wollen und damit unausweichlich auch solche Dramen wie das vor Lampedusa in Kauf nehmen wollen.

Es geht um den Umgang mit Armut in anderen Ländern und wie wir uns dazu stellen. Es geht um den Wert von Menschenleben, um die Anerkennung von Fluchtgründen und um die Mitmenschlichkeit, die uns gebietet, Menschen in Notlagen zu helfen. Die Gesellschaft und die Politik braucht hier deutliche Wertmaßstäbe. Das ist eine Aufgabe für Philosophen und Theologen gleichermaßen. Und es ist eine Aufgabe, in unseren Gemeinden darüber ins Gespräch zu kommen.

Berichte, Interviews,Kommentare

Weil die EU keine legalen Zugangswege offen lasse, ermögliche sie Flüchtlingsschleppern ihr häufig todbringendes Geschäft, sagt Elias Bierdel, Vorstandsmitglied der Menschenrechtsorganisation borderline-europe. Auch Menschen, die zum Beispiel berechtigte Asylgründe vorbringen könnten, hätten keine Möglichkeit zur Einreise.  Interview mit Elias Bierdel im Deutschlandradio

Bericht und Kommentare auf der Homepage der Deutschen Welle (dw.de)
>>> Europäischer Tunnelblick

Es sind Europas Tote
>>> Kommentar im TAGESSPIEGEL vom 5.10.

Asyl ist in Deutschland im Grundgesetz verankert. 
>>> Artikel des GG auf der Homepage des Bundesamtes für Migration und Asyl

Kirche muss ihre Stimme für Flüchtlinge laut erheben
>>> Kommentare von evangelisch.de-Redakteuren

Weitere Links

>>> Homepage des UNO-Flüchtlingswerks (UNHCR)

>>> Homepage des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF)


Georg Rieger
Rheinische Kirchendelegation in Marokko - Kritik an EU-Politik

Von katastrophalen Zuständen, unter denen afrikanische Flüchtlinge in Marokko leben, berichtet eine Delegation aus der Evangelischen Kirche im Rheinland nach einem Besuch dort. Flüchtlinge leiden größte Not: mangels Essen, wegen nächtlicher Minusgrade und durch ständige Übergriffe der marokkanischen Polizei. Das erfuhr die Delegation in Gesprächen mit Flüchtlingen in illegalen Lagern.
''Wir fordern eine Politik, die Flüchtlinge schützt und nicht zur Zielscheibe rassistischer Hetze werden lässt: Für ein Recht von Asylsuchenden auf dezentrale Unterbringung, Bewegungsfreiheit und gleichrangigen Zugang zu Beschäftigung.''

180 Prominente aus Kirchen, Politik, Zentralräten, Gewerkschaften und Wissenschaft unterstützen den dringenden Appell „Rassistischen Kampagnen gegen Flüchtlinge und Asylsuchende entgegen zu treten!“
Interkulturelle Woche am Sonntag in Bad Salzuflen eröffnet

Landessuperintendent Dr. Martin Dutzmann hat heute (Sonntag, 22. September) dazu aufgerufen, deutlich mehr als 5.000 syrischen Flüchtlinge in Deutschland aufzunehmen. Der scheidende Landessuperintendent und künftige Bevollmächtigte des Rates der EKD bei der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union hielt die Predigt im Gottesdienst zur Eröffnung der Interkulturellen Woche für NRW in der evangelisch-reformierten Stadtkirche in Bad Salzuflen.
Offener Brief von Präses Annette Kurschus / Gegen Fremdenhass – für Solidarität

BIELEFELD/WESTFALEN - In ihren Heimatländern herrscht Bürgerkrieg. Hass und Verfolgung prägen den Alltag, Menschenrechte werden verletzt, Existenzen und oft auch Familien werden zerstört. Schwer traumatisiert verlassen viele Flüchtlinge ihre Heimat und suchen Schutz im Ausland. Auch in Deutschland. Sie kommen mit der Hoffnung, hier Sicherheit und Solidarität zu erfahren. Doch stattdessen stoßen sie hier erneut auf Feindseligkeit und Ausgrenzung. Vor dem Hintergrund der rassistischen Angriffe auf das Asylbewerberheim in Berlin-Hellersdorf wendet sich Präses Annette Kurschus mit einem Offenen Brief an die westfälischen Kirchenkreise und Kirchengemeinden.