Politik und Kirche gemeinsam für soziale Gerechtigkeit

Vor der Westfälischen Landessynode sagte Kutschaty am Mittwoch (20.11.) in Bielefeld: „Die Schere zwischen Arm und Reich ist auch bei uns zu groß. Darauf brauchen wir neue Antworten, und vor allem Solidarität.

Er sei dankbar, dass die Evangelische Kirche von Westfalen der Landesregierung hier verlässlich zur Seite stehe. Als Ziel beschrieb Kutschaty eine Gesellschaft, „in der jeder Einzelne in unserem Land eine faire Chance erhält, unabhängig von seiner Herkunft, seiner persönlichen und sozialen Situation“.

Als wichtige Aufgabe nannte der Justizminister die Resozialisierung von Haftentlassenen. „Die Strafgefangenen von heute sind die Haftentlassenen von morgen“ – deshalb sei es notwendig, dass sie während der Haft den „Kontakt nach draußen“ nicht verlieren. Wesentlich daran beteiligt seien die Gefängnisseelsorger und die ehrenamtlichen Betreuerinnen und Betreuer von Strafgefangenen. „Sie helfen ihnen im Gefängnis oder auch nach der Entlassung besser zurechtzukommen.“ In Westfalen arbeiten 22 evangelische Gefängnisseelsorger und -seelsorgerinnen.

Der Minister bat die Kirche außerdem um Unterstützung in der gemeinnützigen Arbeit für Verurteilte, die eine Geldstrafe nicht bezahlen können. Weil es an Einsatzstellen mangelt, verbüßen derzeit über 5.000 Verurteilte in NRW eine Gefängnisstrafe. „Unser Ziel ist eine möglichst flächendeckende Bereitstellung von Einsatzstellen“. Kirche und Diakonie, bereits jetzt Partner der Justiz für gemeinnützige Arbeit, sind gebeten, weitere solcher Stellen einzurichten.

Die Synode, das „Parlament“ der westfälischen Landeskirche, tagt noch bis Freitag in Bielefeld.

Das Grußwort zum Nachlesen und Nachhören.

www.landessynode.de