Kurzmeldungen




Kirchen fördern Prozess der Friedensbildung

EKvW-Vizepräsident Albert Henz: Kraft des Glaubens führt zu tatkräftigem Handeln

Foto: EKvW

RUANDA/WESTFALEN - Leitende Vertreter evangelischer Kirchen in Ruanda und in Deutschland haben an die verantwortlichen Politiker appelliert, sich für eine friedliche Entwicklung im Ostkongo und den angrenzenden Ländern einzusetzen.

Die internationale Gemeinschaft habe die Aufgabe, solche Bemühungen nach Kräften zu unterstützen. Zum Abschluss einer internationalen Fachtagung in Kibuye/Ruanda erklärten die Teilnehmenden am Freitag (28.2.): „Als Kirchen wollen wir unseren Teil zur Friedensstiftung beitragen – mit allen Möglichkeiten, die wir haben, damit Menschen zusammenkommen und Vertrauen wachsen kann.“

Albert Henz, Vizepräsident der Evangelischen Kirche von Westfalen, erklärte dazu: „Wie keine andere gesellschaftliche Gruppe können die Kirchen diesen Prozess der Friedensbildung fördern. Gerade in Afrika sind sie mitten im Alltag der Menschen mit ihren großen Nöten – durch die Kraft des Evangeliums, die zu tatkräftigem Handeln führt. In diakonischen Projekten haben wir das eindrucksvoll gesehen, sei es für die Opfer von Gewalt oder für Jugendliche ohne Perspektive.“

An der Tagung beteiligten sich Bischöfe der evangelischen Kirchen in Ruanda, eine Kirchenleitungsdelegation der Evangelischen Kirche von Westfalen und der bayerische Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm. Vorbereitet hatte die Konferenz maßgeblich Professor Dr. Traugott Jähnichen von der Universität Bochum, der auch Mitglied der westfälischen Kirchenleitung ist.

Theologiestudierende aus Ruanda, dem Kongo, Tansania, Kamerun und Deutschland beschäftigen sich mit „Versöhnung und nachhaltigem Frieden“. Dabei geht es um Impulse des deutschen Theologen und Antifaschisten Dietrich Bonhoeffer im afrikanischen und europäischen Zusammenhang.

Bonhoeffers Beitrag für den globalen Friedensauftrag der Kirchen hob der westfälische Oberkirchenrat Dr. Ulrich Möller hervor: „Kirchliche Einheit ist kein Selbstzweck, auch nicht das Ergebnis unserer krampfhaften Bemühungen, sondern von Gott geschenkte Gabe, die Kirchen in ihrer Zusammenarbeit beflügelt. Angesichts der weltweiten Gefährdung unserer Lebensgrundlagen gilt es, gemeinsam Selbstverpflichtungen für Frieden und Gerechtigkeit vor Ort einzugehen. Auf diesem Weg sind wir zusammen mit unseren Partnern nicht nur in Afrika.“

Für Afrika wie für Europa gelte: Kirchen sollten sich von der Politik nicht fernhalten, aber auch nicht vereinnahmen lassen, heißt es in dem Schlussdokument. „Wir sind dafür verantwortlich, dass die Botschaft von Gottes Liebe öffentlich wird. Diese befreiende Botschaft ist immer auch politisch. Aber wir lassen uns dabei nicht politisch instrumentalisieren“, erklärte Vizepräsident Henz. Unter seiner Leitung ist eine Delegation der westfälischen Kirchenleitung noch bis 3. März in Ruanda unterwegs.

Das Abschlussdokument der internationalen Konferenz für Frieden und Versöhnung

Zum Blog der Kirchenleitung


Pressemeldung der EKvW, 28. Februar 2014
 

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