Kurzmeldungen




ZH: Katholiken fürchten um Eucharistische Gastfreundschaft

Reformiert-katholische Abendmahlsgemeinschaft im Kanton Zürich

Katholiken und Reformierte sollen im Kanton Zürich auch weiterhin an den Abendmahlsfeiern beider Konfessionen teilnehmen können. Katholisch Zürich fürchtet jedoch, dass die Schweizer Bischofskonferenz (SBK) die Eucharistische Gastfreundschaft einschränkt.

In Zürich wird die bewusste gegenseitige Teilnahme von Katholiken und Reformierten am Abendmahl seit Jahren praktiziert und ist Ausdruck gelebter ökumenischer Offenheit. Ende der 1990er Jahre hatten der damalige Weihbischof Peter Henrici und der inzwischen verstorbene reformierte Kirchenratspräsident Ruedi Reich dies in einem Ökumenebrief festgehalten.

«Hinter diese Position können wir als Katholische Kirche im Kanton Zürich nicht zurück», sagte Generalvikar Josef Annen am Mittwoch in Zürich anlässlich der Präsentation des Jubiläumsbuchs über die Geschichte der katholischen Kirche im Kanton Zürich. Er wisse, dass zurzeit in der Schweizer Bischofskonferenz die Absicht bestehe, «die Eucharistische Gastfreundschaft sehr restriktiv auszulegen», sagte Annen. Darüber sei er sehr besorgt.

Einen solchen Rückschritt könne man sich nicht leisten, sagte Annen. Namentlich nicht, wenn es konfessionell gemischte Ehen und Partnerschaften betreffe. Die Taufe mache Reformierte wie Katholiken zu Mitgliedern «der einen Kirche Christi». Diese Einheit dürfe nicht «am Tisch des Herrn» wieder getrennt werden - zumindest nicht für Mischehen.

Laut Urban Fink, Chefredaktor der Schweizerischen Kirchenzeitung und ehemals Sekretär von Peter Henrici, will die SBK ein Papiers zur Eucharistischen Gastfreundschaft veröffentlichen - der Termin sei noch unbekannt. Die Ökumenekommission sei in dessen Erarbeitung nicht einbezogen worden. Sie habe die SBK jedoch gemahnt, nicht hinter den heutigen Status zurückzufallen.

Bistum Zürich: Arbeiten im Hintergrund

Auch die Schaffung eines eigenen Bistums ist ein Thema, das die Zürcher Katholiken nach wie vor beschäftigt. Es wäre ein erster Schritt hin zu einer Neuordnung der Bistumslandschaft in der ganzen Schweiz. Bis heute gibt es nämlich zahlreiche Gebiete, die keinem Bistum definitiv zugeordnet sind, wie Fink sagte. Der Kanton Zürich etwa ist nur Administrationsgebiet des Churer Bischofs. Aber auch Glarus, Nidwalden und Obwalden sowie Teile von Uri sind nicht Bestandteile eines Bistums. Wichtig sei, dass ein Bischof den Gläubigen «geografisch und weltanschaulich» nahe sei, sagte Fink.

Synodalratspräsident Benno Schnüriger betonte, es sei Zeit, «das Heft fester in die Hand zu nehmen». Nach einem «überraschend erfreulichen» Gespräch mit Bischof Vitus Huonder liefen die Arbeiten zurzeit im Hintergrund. Möglicherweise würde ja auch dem Bischof eine Last von den Schultern genommen, wenn der Kanton Zürich zu einem eigenen Bistum würde.


ref.ch, 5. März 2014
 

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