Reformiertes Abendmahlsgeschirr aus dem 17. Jahrhundert gestohlen

Die Abendmahlskanne von 1640 und die Brotschale stehen für das reformierte Abendmahlsverständnis der niederhessischen Kirche unter ihrem calvinistischen Landgrafen Moritz des Gelehrten im Dreißigjährigen Krieg.

Die vergoldete Kanne (26,5 cm hoch) wurde vom 24-jährigen Hofgoldschmied und späteren Gildemeister Christoff Bucher aus Kassel angefertigt. Sie ist eine Stiftung von Gerhard Lintlo und mit einer Stiftergravur versehen.

Das Abendmahlsgeschirr und die Taufkanne (1665) wurden auch von den französischen Glaubensflüchtlingen genutzt, die von der Gemeinde aufgenommen wurden und in der Alten Brüderkirche 1685 eine eigene Gemeinde gründeten. 1867 kam es zur Fussion der deutschen und französischen Altstädter Gemeinde. Die Kanne ist Teil eines Doppelsatzes und wurde 2009 bei der Calvinismus-Ausstellung im Deutschen Historischen Museum Berlin ausgestellt.

Das Geschirr und die Taufkanne befinden sich vielleicht noch in Kassel. Sie könnten aber Edelmetall- und Kunsthändlern angeboten werden. Es ist deshalb wichtig, dass diese Information verbreitet wird. Geschirr und Kannen sind aus getriebenen Blech und reich verziert.

Die "Vasa Sacra" sind als liturgische Geräte eigentlich unverkäuflich, könnten aber Alt-und Edelmetallhändlern angeboten werde.

Der Raub gehört zu einer Serie von Einbrüchen und Diebstählen in Kasseler Kirchen. Vor einiger Zeit wurden aus der in der Nähe stehenden katholischen Bonifatiuskirche sakrale Geräte entwendet.

Hinweise nimmt die Kasseler Kriminalpolizei (0561-9100) oder jede andere Dienststelle der Polizei entgegen.

Für Hinweise, die zur Wiedererlangung der Geräte führen, ist eine Belohnung ausgesetzt.

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11. April 2014