Kurzmeldungen




Predigt als Zeichen der Versöhnung

Kobus Gerber von der Dutch Reformed Church (DRC), Südafrika in Leer

Kobus Gerber (Generalsekretaät der DRC), Sabine Dreßler (Reformierter Bund) und Uwe Wiarda (Pastor der Gemeinde Leer) in der Großen Kirche

Am Sonntag, 11. Mai hat der Generalsekretär der Dutch Reformed Church (DRC) in Südafrika, Kobus Gerber, im Gottesdienst der Kirchengemeinde Leer gepredigt.

In seiner Predigt über das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg rief er dazu auf, nicht mehr in Kategorien von „größer“ oder „kleiner“, von „wahren Christen“ und „solchen, die es nicht sind“ zu denken. „Gottes Gnade stellt uns in jeder Beziehung und Gemeinschaft und Begegnung auf die gleiche Stufe“, sagte Gerber in seiner Predigt in englischer Sprache.

Gerber ist zur Zeit in Deutschland anlässlich der ersten Sitzung des Leitungsgremiums der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WGRK) in Hannover. Der Exekutivausschuss tagt von Sonntag an in der niedersächsischen Landeshauptstadt, wo die Weltgemeinschaft seit Januar ihren Sitz hat. Auf der Tagesordnung steht die Wahl eines neuen Generalsekretärs sowie die Entscheidung, wo die nächste Generalversammlung, das höchste beschlussfassende Organ, im Jahr 2017 stattfindet. Der Reformierte Bund hatte für das Jahr des Reformationsjubiläums dazu nach Deutschland eingeladen.

Nach dem Gottesdienst zeigte sich Gerber sehr erfreut, dass ihm die Gelegenheit gegeben wurde, in der Großen Kirche zu predigen. Er bezeichnete seinen Besuch in Leer als einen Baustein im Versöhnungsprozess, zwischen den reformierten Kirchen weltweit. Bereits im Gottesdienst hatte Sabine Dreßler, Referentin für reformierte Ökumene beim Reformierten Bund, auf das besondere Verhältnis der Reformierten in Deutschland aber auch weltweit zur Dutch Reformed Church hingewiesen. Die DRC sei eine der Kirchen gewesen, die das Apartheidssystem in Südafrika gestützt und theologisch begründet habe. Sie sei daher 1982 vom Reformierten Weltbund ausgeschlossen worden, nach der Demokratisierung Südafrikas aber wieder aufgenommen. Inzwischen führten die DRC und die Partnerkirche der Evangelisch-reformierten Kirche, die Uniting Reformed Church of Southern Africa (URCSA), intensive Verhandlungen über einen Zusammenschluss. Zur URCSA unterhält die Evangelisch-reformierte Kirche eine enge Partnerschaft.

Gerber zeigte sich sehr optimistisch, dass diese Versöhnungsgespräche zu einem Zusammenschluss führen werden. Es gäbe einen Fahrplan, den beide Kirchen miteinander vereinbart hätten. Auf diesem stehe, dass die DRC am Ende des Jahres das „Bekenntnis von Belhar“ annehmen werde. In diesem hatte 1986 zunächst die Nederduits Gereformeerde Kerk in Suider Afrika (NGKA) und später die Uniting Reformed Church of Soutern Africa (URCS) entstand, dem Apartheidssystem der Rassentrennung eine Absage erteilt. Ablehnung und Überwindung der Apartheid wurden damit zur Bekenntnisfrage.

12. Mai 2014
Ulf Preuß, Pressesprecher

 

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