Kurzmeldungen




ErK: Lesbisches Paar gibt sich Ja-Wort

Segnungsgottesdienst in Schüttorf sorgt für große Resonanz in digitalen Medien

ErK. Der Segnungsgottesdienst für ein lesbisches Paar in der Evangelisch-reformierten Kirche in Schüttorf sorgt für eine immense Diskussion in den digitalen Medien.

Die Regionalzeitung „Grafschafter Nachrichten“ hatte über den Gottesdienst in ihrer gedruckten und digitalen Ausgabe berichtet sowie die Inhalte bei facebook öffentlich gemacht. Nach Angaben der Zeitung habe eine Berichterstattung selten so viel Aufmerksamkeit nach sich gezogen. Der facebook-Artikel habe 175.000 Leser erreicht. Etwa 200 Leser hätten den Bericht kommentiert, tausende hätten den „Gefällt-mir-Button“ gedrückt.

Anfang Juni fand in der Schüttorfer Gemeinde der erste Segnungsgottesdienst für ein gleichgeschlechtliches Paar statt, nachdem der Kirchenrat vor einigen Monaten entschieden hatte, dies zu ermöglichen. Pastor Karl-Heinz ter Horst führte die Segnung der der beiden Frauen im Gottesdienst durch, die vor mehr als einem Jahr darum gebeten hatten. Zunächst war jedoch die Zustimmung der kirchlichen Gremien notwendig, die Kirchenrat und Gemeindevertretung mit großer Mehrheit erteilten.

Die Zeitung schreibt, dass die überwiegenden Reaktionen auf die Segnung positiv waren. So heißt es bei facebook (5. Juni 2014)  unter anderem: „Ich finde es total klasse, dass es nun auch für schwule Paare den kirchlichen Segen gibt. Endlich werden sie nicht mehr wie Aussätzige behandelt.“ Die beiden Frauen, deren Zusammenleben den Segen Gottes erhielt, hätten mit einer so großen Resonanz nicht gerechnet, so der Zeitungsbericht. Sie wollten mit ihrem Schritt auch andere ermuntern. Bei facebook gibt es aber auch kritische Stimmen, wie „Gott schuf Mann und Frau und das hat auch seinen Grund. Wo wären wir, wenn sich nur noch Mann und Mann oder Frau und Frau lieben?“

Im Mai hatte sich die Gesamtsynode bei ihrer Tagung im Kloster Möllenbeck mit dem Thema Familie und Zusammenleben beschäftigt. Dabei berieten die Synodalen unter anderem auch einen Bericht über die Entscheidung der Schüttorfer Gemeinde, für gleichgeschlechtliche Paare einen Segnungsgottesdienst durchzuführen. Eine Umfrage unter den 145 Kirchengemeinden vor der Synodentagung hatte ergeben, dass 15 Gemeinden bislang eine Segnungshandlung homosexueller Partnerschaften ermöglichen und dies durch entsprechende Gremienbeschlüsse gestützt ist. Die meisten Kirchengemeinden berichteten, dass sie sich mit dem Thema noch nicht beschäftigt hätten, da ihnen bislang auch keine Anfrage vorgelegen habe. In der Vergangenheit hatten drei Kirchengemeinden die Anfrage nach einer Segnung eines gleichgeschlechtlichen Paares abgelehnt. Einige Kirchengemeinden nahmen das Thema der Gesamtsynode zum Anlass, um von ihren Gremien die Durchführung von Segnungsgottesdiensten beschließen zu lassen. 

11. Juni 2014
Ulf Preuß, Pressesprecher

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