Kurzmeldungen




Ramadan Mubarak

Grußwort von Peter Bukowski, Moderator des Reformierten Bundes:

Sehr geehrte Damen und Herren,

liebe muslimische Mitbürgerinnen und Mitbürger,

für den Fastenmonat Ramadan wünschen wir Ihnen eine erfüllte Zeit in Ihren Gemeinden und Familien und Gottes Segen.

Der Ramadan weist uns auf Gemeinsamkeiten hin, die wir als Christen und Muslime teilen:
Die Suche nach Gottes Nähe und das Hören auf sein Wort, die Solidarität unter den Menschen und die Konzentration auf das Wesentliche in unserem Leben. Das Bemühen um ein friedliches Zusammenleben in Gerechtigkeit ist für uns alle eine Aufgabe. Mittlerweile sind an vielen Orten in unserem Land verlässliche und tragfähige Beziehungen zwischen Kirchengemeinden  und Moscheegemeinden entstanden. Unsere Repräsentanten sind in einem regelmäßigen und intensiven Austausch. Dies alles trägt dazu bei, dass wir in unserer Gesellschaft bei aller Verschiedenheit gemeinsam für ein gerechtes und friedliches Zusammenleben eintreten können. Dafür möchten wir Ihnen herzlich danken.

Wir alle sehen mit Erschrecken, dass ein Leben in Frieden für viele Menschen auf unserer Welt nicht möglich ist. Die blutigen Konflikte in Syrien und im Irak und die bisher ergebnislose Suche nach einem Ende der Gewalt in Israel und Palästina machen uns betroffen. Wir erleben, dass im Namen der Religion Gräueltaten verübt werden; wir versichern Sie unserer Gewissheit, dass dieser Missbrauch auch Ihrem Glauben widerspricht. Es ist nötig zu unterscheiden, dazu möchten wir mit beitragen.

Auch in unserem Land besteht immer wieder die Gefahr, dass die Unterscheidung zwischen einer Minderheit von extremistisch gesinnten Muslimen und der großen Mehrheit der friedliebenden Muslime nicht ausreichend getroffen wird. Extremistischen Gesinnungen jeder Art entgegenzuwirken ist eine Herausforderung, der wir uns gemeinsam stellen  müssen. Dabei haben wir auch über die Ursachen nachzudenken, die Menschen dazu bringen, extremistische Positionen einzunehmen. Hier in Deutschland, wie auch in den Konfliktregionen dieser Welt wird der Missbrauch der Religion bis zur religiösen Rechtfertigung von Gewalt durch soziale und politische Spannungen geschürt. Dies bewusst zu machen und an Lösungen gemeinsam zu arbeiten, wird notwendig für eine Zukunft sein, in der alle Menschen in friedlichen und gerechten Verhältnissen leben können.

Mögen Sie in den  kommenden Wochen in ihren Gebeten, im Lesen des Koran und in der Gemeinschaft des Fastenbrechens etwas von dem Frieden spüren, den Gott uns schenkt.


Peter Bukowski, Juli 2014
 

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