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Atomwaffen gehören abgeschafft, nicht modernisiert

EKD-Friedensbeauftragter Renke Brahms: Letzte US-Atomwaffen in Deutschland sollten endlich abgezogen werden

Der Schatten von Hiroshima - Graffiti von Klaus Paier in Aachen, Forckenbeckstraße; Foto: Regina Weinkauf/Wikipedia Commons

Aus Anlass des ersten Atombombenabwurfs am 6. August vor 69 Jahren in Hiroshima hat der Friedensbeauftragte des Rates der EKD, der leitende Geistliche der bremischen evangelischen Kirche, Renke Brahms, an die politisch Verantwortlichen appelliert, weiterhin alle Anstrengungen zu unternehmen, eine weltweite Ächtung von Atomwaffen zu erreichen.

„Atomwaffen gehören zu den schrecklichsten Waffen, die die Menschheit geschaffen hat. Ihre Existenz stellt ein untragbares Risiko dar“, machte Renke Brahms deutlich. Darum sei nicht nur deren scharfe Kontrolle wichtig, sondern auch verstärkte Bemühungen für eine Welt ohne Atomwaffen.
 
Vor diesem Hintergrund kritisierte der EKD-Friedensbeauftragte, dass in Deutschland nach wie vor Atomwaffen lagerten und die NATO weiterhin an einer Politik der nuklearen Abschreckung festhalte. „Aus evangelischer Sicht kann die Drohung mit Nuklearwaffen heute nicht mehr als Mittel legitimer Selbstverteidigung betrachtet werden“, meinte Brahms mit Blick auf die EKD-Friedensdenkschrift, die dies unterstrichen hatte. Hier könne auch die Bundesregierung ein deutliches Zeichen setzen und sich dafür stark machen, dass die vermutlich in Büchel in der Eifel gelagerten letzten US-Atomwaffen aus Deutschland 25 Jahre nach Ende des Kalten Krieges endlich abgezogen werden.
 
Aus diesem Grund sieht der EKD-Friedensbeauftragte auch die Bestrebungen kritisch, die noch in Europa lagernden US-Atomwaffen zu modernisieren. „Atomwaffen gehören abgeschafft und nicht modernisiert“, machte Renke Brahms deutlich. Zudem stehe zu befürchten, dass eine solche Modernisierung der amerikanischen Atomwaffen ähnliche Schritte in anderen Atomwaffenstaaten zur Folge haben könnte. „Das könnte zu einer gefährlichen neuen Rüstungsspirale führen“, warnte der EKD-Friedensbeauftragte.
 
„Die Opfer der beiden Atombombenabwürfe von Hiroshima und Nagasaki müssen uns immer eine Mahnung sein, damit solch schrecklichen Waffen geächtet werden“, betonte Renke Brahms nachdrücklich. Er dankte ausdrücklich den vielen Menschen, die sich an den Hiroshima- und Nagasaki-Gedenktagen mit Mahnwachen oder Fastenaktionen für eine Welt ohne Atomwaffen engagieren.
 
Pressemeldung des Vereins für Friedensarbeit im Raum der EKD, 4. August 2014
 

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