Was ist, wenn?

Das Gedicht eines israelisch-arabischen Christen zur aktuellen Lage


Sylvia Bukowski, die das Gedicht übersetzt hat, schreibt dazu: Ich finde die Stimmen christlicher Palästinenser in den aufgeheizten Diskussionen hierzulande hilfreich.

Was ist, wenn ich finde, die Hamas sei menschenverachtend, aber Israel auch nicht gerecht?

Was ist, wenn ich Krieg als keine Lösung betrachte, sondern aufrufe, nach Frieden zu suchen und ihn in die Tat umzusetzen?

Werde ich als Antisemit verschrien? Als Gegner Israels? Werde ich für meine Worte verdammt?

Was ist, wenn ich es wage, um den Tod israelischer Soldaten zu trauern? Und genauso um den Tod von Palästinensern?

Was ist, wenn ich für die Freiheit und Würde der Palästinenser bete, aber auch für Frieden in Israel?

Werde ich dann naiv genannt?

Diese Worte mögen ihren Preis haben, aber ich glaube, sie auszusprechen ist Gottes Wille.


Pfarrer Azar Ajaj am 18.8.2014

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