Widerpart und Reibungsfläche

Präses Annette Kurschus: Kirchen fördern Europas Vielfalt und Gemeinschaft


Präses Annette Kurschus ist gegen billigen Populismus Foto: EKvW

WESTFALEN-SCHWERTE-VILLIGST- Präses Annette Kurschus hat sich gegen „billigen Populismus“ gegenüber einzelnen Bevölkerungsgruppen gewandt, besonders aus Südosteuropa oder Afrika. Auch in Krisen und Konflikten wie jetzt in der Ukraine gelte das Gebot der Versöhnung. Aktuelle zivile Krisenvorbeugung müsse in Unruheherden wie im Irak unbedingten Vorrang haben vor militärischem Eingreifen, sagte die leitende Theologin der Evangelischen Kirche von Westfalen am Donnerstagabend (18.9.) auf einer Tagung der Evangelischen Akademie Villigst in Schwerte.

Präses Kurschus rief dazu auf, die Vielfalt Europas zu fördern. Dabei spielten die Kirchen eine wichtige Rolle. „Wir setzen uns dafür ein, dass möglichst viele Menschen gut leben können – jenseits der einseitigen Logik der Ökonomie.“ Von großer Bedeutung, auch für gegenseitiges Lernen, seien dabei kirchliche Partnerschaften. Die westfälische Landeskirche pflegt solche Beziehungen mit Kirchen in Weißrussland, Italien, Polen, Rumänien, England, Schottland und anderen Ländern.

Der christliche Glaube sei „als Impulsgeber, als Widerpart, als Reibungsfläche und als Resonanzraum der europäischen Freiheitsgeschichte“ ein wichtiger Faktor in Europa. Das Christentum habe Europa geprägt – nicht nur, aber auch zum Guten.

An der Tagung „Wo beginnt, wo endet Europa?“ wirkten Teilnehmer aus 18 europäischen Ländern mit. Kooperationspartner war „Oikosnet Europe“, ein Netzwerk evangelischer Akademien.



Pressemeldung der EKvW, 19. September 2014