Schweizer Reformation: ein Exportprodukt

Gottfried Locher und Tim Guldimann ins Kuratorium des Reformationsjubiläums in Deutschland aufgenommen


Vor dem Cranach-Altar in der Kirche Wittenberg (v.l.) : Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff, Sachsen-Anhalt; Nikolaus Schneider, Ratspräsident der Evangelischen Kirche in Deutschland EKD; Landesbischöfin Ilse Junkermann, Evangelische Kirche in Mitteldeutschland EKM; Tim Guldimann, Schweizer Botschafter in Berlin; Gottfried Locher, Ratspräsident des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes; Foto: Jens Schlüter.

An seiner diesjährigen Tagung vom 13. Oktober in Wittenberg nimmt das Kuratorium als höchstes Gremium für die Vorbereitungsarbeiten zum deutschen Reformationsjubiläum zum ersten Mal zwei Persönlichkeiten von ausserhalb Deutschlands auf:

Gottfried Locher, Ratspräsident des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes, und Tim Guldimann, Schweizer Botschafter in Berlin.

Dadurch wird der Bedeutung der Reformation in der Schweiz im Hinblick auf das Reformationsjubiläum 2017 Rechnung getragen und die Zusammenarbeit zwischen den evangelischen Kirchen in der Schweiz und in Deutschland weiter verstärkt.

950 Tage vor der Eröffnung der «Weltausstellung Reformation» am 20. Mai 2017 hat das Kuratorium eine Weltkugel enthüllt. Sie dient als Countdown-Zähler bis zur Ausstellungseröffnung, an der auch die Schweiz mitwirkt. Mit der Unterzeichnung der Leuenberger-Konkordie im Jahr 1973 «sind sich die von Luther inspirierten deutschen und die von Calvin und Zwingli beeinflussten Schweizer Kirchen näher gekommen», betont Gottfried Locher, der sich freut, dass die theologische und kulturelle Bedeutung der protestantischen Schweiz auch in Deutschland anerkannt ist. «Die Feiern zur Erinnerung an die Reformation sollen den Weg ebnen zu gemeinsamen Projekten auf europäischer Ebene und über die konfessionellen Grenzen hinaus».

Der Rat des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes möchte den Schweizer Bundesrat auf die Bedeutung der Reformation hinweisen – als nationales Ereignis von weltweiter historischer Tragweite. «Das Reformationsjubiläum ist eine hervorragende und einmalige Gelegenheit, der ein Platz in der Kulturpolitik 2016-2019 des Bundes zuerkannt werden sollte», sagt Gottfried Locher. «Die Schweizer Reformation ist ein Exportprodukt mit einer immensen Ausstrahlung. Die Reformierten Kirchen zählen heute weltweit mehr als 80 Millionen Mitglieder. Rechnet man die Kirchen, die sich später daraus entwickelten, insbesondere die Freikirchen und die Pfingstgemeinden dazu, so sind es insgesamt 300 Millionen Personen.»


Schweizerischer Evangelischer Kirchenbund, Medienmitteilung, Bern, 14.10.2014