Kurzmeldungen




Kein Fracking in Deutschland

Westfälische Landessynode: Nein zur Erdgasgewinnung - Vorrang für Umwelt- und Gesundheitsschutz

Foto: CC BY-NC-SA 2.0

BIELEFELD/WESTFALEN - Die Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW) lehnt Fracking als Methode zur Erdgasgewinnung auch weiterhin ab. Die Landessynode als höchstes Entscheidungsgremium hat am Donnerstag (20.11.) ihren vor drei Jahren dazu gefassten Beschluss bekräftigt. Sie fordert Bundesregierung und Bundestag sowie die Länderparlamente auf, beim aktuellen Erkenntnis-stand Fracking gesetzlich zu verbieten.

„Mit Sorge verfolgt die Synode politische Initiativen auf Bundesebene, Fracking in Deutschland zu ermöglichen“, heißt es in dem heute mit großer Mehrheit verabschiedeten Dokument. Auch müsse ausgeschlossen sein, dass über das geplante Freihandelsabkommen mit den USA dieses Fracking durch Androhung von Schadensersatzforderungen ermöglicht werde.

Bei der Zulassung von Fracking zur Förderung von unkonventionellem Erdgas wären in Westfalen über 50 Prozent der Fläche durch erhebliche Eingriffe in den Natur- und Wasserhaushalt betroffen. 

Zum Hintergrund:
Fracking setzt im Gestein eingeschlossenes Erdgas frei. Dazu wird ein Wasser-Sand-Gemisch mit teilweise giftigen Chemikalien unter hohem Druck in tiefe Gesteinsschichten gepresst. Diese Technik birgt Gefahren für die Gesundheit, wie Störfälle in den USA zeigen. Die vom Institut für Kirche und Gesellschaft der EKvW erarbeitete Stellungnahme nennt unter anderem folgende Risiken: Die Fracking-Flüssigkeit kann Wasser und Boden mit Säuren, krebserregenden Verbindungen und anderen Giften verunreinigen; Schwermetalle und radioaktive Verbindungen aus dem Gestein gelangen an die Oberfläche. Die Methode verbraucht viel mehr Fläche als die konventionelle Gasförderung. Auch fallen große Mengen an Abwasser an, dessen Reinigung nicht in herkömmlichen Kläranlagen erfolgen kann. Im Übrigen entstehen mehr Treibhausgase als bei der Förderung und Verbrennung von Kohle.

Zum Beschluss "Fracking" (pdf)

Fotonachweis: CC BY-NC-SA 2.0

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Pressemeldung der EKvW, 20. Oktober 2014
 

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