Kurzmeldungen




Die Weihnachtsbotschaft ist heilsam und heilvoll verrückt

Präses Annette Kurschus: Stimmungsmache gegen Flüchtlinge ist Verrat an Christus

Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen

WESTFALEN - Für Präses Annette Kurschus ist die Weihnachtsbotschaft untrennbar verbunden mit dem Thema Flucht und Vertreibung. „Wer heute Stimmung macht gegen die, die fliehen mussten und bei uns Schutz und ein besseres Lebens suchen, verrät den Christus, auf den sich das ‚christliche Abendland‘ beruft“, sagte die leitende Theologin der Evangelischen Kirche von Westfalen in ihrer Predigt am 1. Weihnachtstag (25.12.) in Bielefeld.

Er selber war als neugeborenes Kind auf der Flucht. „Wer Weihnachten feiert, kommt an diesem jüdischen Flüchtlingskind und seiner Geschichte nicht vorbei“. Sie wandte sich gegen den Missbrauch von Weihnachtsliedern durch die Gruppe „Pegida“ in Dresden: „Sie benutzten die musikalische Kunde von der Geburt des Versöhners und Erlösers als Kampfmittel gegen Fremde.“

Dem setzte die Präses die Kraft der weihnachtlichen Friedensbotschaft entgegen – „eine Kraft, die über unsere Erfahrung weit hinausgeht“. Die Geburt Jesu unter ärmlichsten Verhältnissen sei eine Geschichte von der Kraft des Kleinen. Diese Geschichte müsse unter die Leute, „nicht als vernebelnde Droge, sondern als festes Ziel, zu dem wir unterwegs sind“.

Das Ziel beschreiben die Worte des biblischen Propheten Micha, dessen Friedensvision mehr umfasst als Waffenstillstand und Kompromisslösung: gerecht verteilten Wohlstand, ehrliche Fürsorge füreinander, gegenseitige Achtung voreinander. In einer friedlosen Welt sei diese Vorstellung „heilsam und heilvoll verrückt“. Doch diese Verheißung sei in der Welt, betonte Präses Kurschus: „Wir sind auf eine klare, eindeutige Spur gesetzt.“

Pressemeldung der EKvW, 27. Dezember 2014

 

 

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