Kurzmeldungen




8. Mai: Ende des Zweiten Weltkrieges - Befreiung Deutschlands vom nationalsozialistischen Hitler-Regime

Gedenken und Mahnen der Kirchen zum 8. Mai 2015 - 70 Jahre nach Kriegsende

Stahlhelme von SA und SS beim großen Appell auf dem Reichsparteitag 1935 in Nürnberg; Foto: Charles Russell / National Archives Identifier 558778

... Es ist sehr schmerzhaft zu erkennen, dass auch Christen und Kirchen durch ihr Tun und durch ihr Schweigen schuldig geworden sind ... - Gedenkende und mahnende Worte von Vertretern der evangelischen und der katholischen Kirche:

Schuld, Befreiung, Neuanfang

Landesbischof Bedford-Strohm und Kardinal Marx zum 70. Jahrestag des Kriegsendes

EKD. Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, erklären aus Anlass zum Ende des Zweiten Weltkriegs vor 70 Jahren:

„Am 8. Mai 1945 schwiegen in Europa die Waffen. Am Ende von nahezu sechs Jahren Krieg stand die bedingungslose Kapitulation des nationalsozialistischen Deutschland, das diesen Krieg entfesselt hatte. Europa lag in Trümmern, Millionen Menschen waren getötet, geschändet und auf der Flucht.

Wenn wir dieses Tages heute gedenken, sind wir dankbar, dass aus den äußeren Trümmern und den inneren Zerrüttungen nach dem totalen Zusammenbruch eine neue stabile, friedliche und demokratische Ordnung Europas erwachsen ist. Die ehemaligen Kriegsgegner haben, entgegen allem Erwartbaren, dem deutschen Volk die Hand zur Versöhnung geboten. Diese ausgestreckte Hand erleichterte es Deutschland wesentlich, seine Schuld für einen verbrecherischen Vernichtungs- und Auslöschungskrieg ehrlich zu bekennen. Die Anerkennung von Schuld und Verantwortung für viele Millionen gefallene Soldaten, getötete Zivilisten, verfolgte und geknechtete Menschen und, vor allem anderen, für die unvorstellbaren Gräuel der Shoah ist heute ein unverrückbarer Teil der politischen Identität unseres Landes. Wir gedenken der Opfer von Krieg, Unrecht und Gewalt mit tiefer Bewegung. Die Opfer und ihre Geschichte bleiben anwesend und rufen uns auch heute in die Verantwortung.

Es ist sehr schmerzhaft zu erkennen, dass auch Christen und Kirchen durch ihr Tun und durch ihr Schweigen schuldig geworden sind und dass der Riss zwischen Tätern und Opfern mitten durch die Kirchen ging. Wir gedenken voller Dankbarkeit der mutigen Zeuginnen und Zeugen, die dem Unrecht und der Barbarei widerstanden. Wir bekennen aber auch, dass die Kirchen sich dem Unrecht nicht deutlich widersetzt haben und auch viele Christen sich der menschenverachtenden Ideologie des Nationalsozialismus und den daraus entspringenden verbrecherischen Taten bereitwillig geöffnet haben.

Es hat lange Zeit gedauert, bis man in Deutschland den 8. Mai 1945 nicht nur als Tag der Niederlage, sondern als ,Tag der Befreiung‘ anerkennen wollte. Als im Jahr 1985 der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker in seiner berühmt gewordenen Rede zum 40. Jahrestag des Kriegsendes vom 8. Mai als dem ,Tag der Befreiung‘ sprach, löste diese Wendung leidenschaftliche Debatten aus. Heute sehen wir klarer. Für Deutschland war der 8. Mai ein Tag des geschenkten und unverdienten Neubeginns. Aber für viele bedeutete es auch Flucht, Vertreibung und die durch die Blockkonfrontation erzwungene deutsche Teilung. Es führte nicht für alle Menschen in Deutschland und Europa in die Freiheit, sondern brachte auch andere Systeme der Unfreiheit, die selbstverständlich nicht mit dem Nationalsozialismus vergleichbar sind. Auch dies gehört in die Spur der Gewalt, die durch den von Deutschland entfesselten Krieg ausging.

Der Prozess der europäischen Einigung war und ist eine konkrete und unverzichtbare Antwort auf diese Erfahrungen. Wir sind dankbar für das auf diesem Weg Erreichte. Aber Frieden und Wohlstand herrschen nicht in ganz Europa. Gewalt und Krieg sind auch auf unserem Kontinent, entgegen anderer Hoffnungen, noch nicht überwunden. Mit großer Sorge blicken wir nach wie vor auf die Spannungen auf dem Balkan, in Bosnien und im Kosovo. Wir nehmen wahr, wie im Konflikt im Osten der Ukraine und auf der Krim wieder Grenzen mit kriegerischer Gewalt verändert werden, Menschen in die Flucht getrieben und getötet werden. Wir sehen: Friede und Freiheit in Europa sind eine ständige Aufgabe. Dazu ist die Einheit Europas, wie sie besonders in der Europäischen Union vorangetrieben wurde und wird, eine notwendige Voraussetzung.

Der Blick auf das Kriegsende mit seinen Millionen entwurzelter und fliehender Menschen macht uns heute neu aufmerksam auf die Not und das Elend der Menschen, die als Flüchtlinge einen Platz zum Überleben in Europa suchen. Dass an den Grenzen Europas Tausende ihr Leben verlieren, ist für uns unerträglich. Das darf nicht hingenommen werden!
In der unmittelbaren Nachbarschaft Europas, im Nahen Osten und in Nordafrika, brechen Staaten auseinander, die Menschenrechte werden in furchtbarer Weise missachtet. Mord, Folter und Gewalt bestimmen den Alltag. Gerade viele Christen werden Opfer religiöser Verfolgung. Geprägt durch die Erfahrungen der großen Kriege trägt Europa heute eine Verantwortung als Friedensmacht. In Syrien, im Irak, in Libyen und an anderen Orten bedarf es eines engagierten Beitrags Deutschlands und Europas zu glaubwürdigen politischen Lösungen und zu einer Ordnung des gerechten Friedens.

Für unsere Kirchen glauben und bekennen wir gemeinsam in ökumenischer Verbundenheit mit den Worten des Apostels Paulus: ,Christus ist unser Friede‘ (Epheser 2,14). Die liebende Zuwendung Gottes überwindet den Hass und öffnet den Raum des Friedens. In einer Zeit, in der von neuem die Stimmen von Hass und Gewalt laut werden, erinnern wir an die geschichtlichen Erfahrungen Europas, an Krieg, Zerstörung und Schuld und an Neubeginn, Vergebung und Versöhnung. Wir bitten die Christinnen und Christen, diejenigen, die Verantwortung tragen in Politik und Gesellschaft, und alle Menschen guten Willens, im Beten und im Tun den Weg des Friedens und der Gerechtigkeit zu gehen.“

Hannover, 6. Mai 2015

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Erinnern und gedenken – aktuelle Herausforderungen annehmen

70 Jahre Kriegsende: Gemeinsame Erklärung der drei Landeskirchen

„Das Erinnern und Gedenken an das Unrecht, das von Deutschland ausging, sind Aufgaben, denen sich jede Generation neu stellen muss.“ Das erklären die leitenden Theologen der Evangelischen Kirche im Rheinland, der Evangelischen Kirche von Westfalen und der Lippischen Landeskirche 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs am 8. Mai 1945. Das Erinnern und Gedenken sei „eingezeichnet in unser Alltagsleben, in die täglichen Herausforderungen, vor denen unser Land, unsere Kirchen, vor denen wir alle persönlich stehen. Die aktuellen Gesichter dieser Herausforderungen sind die Flüchtlinge an den Grenzen Europas, die Menschen, die heute unter Hunger, Armut und Gewalt leiden, die Kinder, die rechtlos, heimat- und elternlos aufwachsen müssen“, schreiben Präses Manfred Rekowski (Rheinland), Präses Annette Kurschus (Westfalen) und Landessuperintendent Dietmar Arends (Lippe): „Diese Menschen legt Gott uns ans Herz. Sie brauchen unsere Solidarität, unsere Hilfe, unsere Liebe.“

Deutschland habe nach 1945 lernen müssen, sich der Frage nach seiner Schuld zu stellen und für die Verbrechen unter dem Nationalsozialismus Verantwortung zu übernehmen. „Auch die evangelischen Kirchen, die in großen Teilen dem Nationalsozialismus gefolgt waren und den Krieg befürworteten, fanden nur mühsam aus einer Haltung der Selbstrechtfertigung heraus. Im Oktober 1945 waren es Vertreter der Ökumenischen Bewegung, die sie an Dietrich Bonhoeffer erinnerten und zu einem deutlichen Zeichen der Einsicht und Umkehr einluden“, heißt es in der gemeinsamen Erklärung. Heute seien sich die Kirchen einig in ihrem Engagement für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung. „Krieg als Mittel der Politik lehnen wir ab. Unser Leitbild ist der Gerechte Friede, der in dem biblischen Zeugnis von Gottes kommendem Reich gründet. Er umfasst Leben in Würde, Freiheit und kultureller Vielfalt, den Abbau von Not, das Vermeiden jeglicher Gewalt, den beharrlichen Einsatz für Gerechtigkeit“.

Im Wortlaut:

Erklärung der Evangelischen Kirche im Rheinland, der Evangelischen Kirche von Westfalen und der Lippischen Landeskirche

zum 8. Mai 2015

70 Jahre Ende des Zweiten Weltkriegs

Das Ende des Zweiten Weltkriegs am 8. Mai 1945 markiert die „Befreiung von dem menschenverachtenden  System der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft“ (Richard von Weizsäcker (1)).
Deutschland musste nach 1945 lernen, sich der Frage nach seiner Schuld zu stellen und für die Verbrechen unter dem Nationalsozialismus Verantwortung zu übernehmen.
Auch die evangelischen Kirchen, die in großen Teilen dem Nationalsozialismus gefolgt waren und den Krieg befürworteten, fanden nur mühsam aus einer Haltung der Selbstrechtfertigung heraus. Im Oktober 1945 waren es Vertreter der Ökumenischen Bewegung, die sie an Dietrich Bonhoeffer erinnerten und zu einem deutlichen Zeichen der Einsicht und Umkehr einluden (2).

Der Neuanfang in Europa nach 1945 war die Chance für Versöhnung mit den Nachbarstaaten und für den Aufbau der Demokratie, die auf den unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten gründet. 

In ihrer ökumenischen und politischen Arbeit für Versöhnung, Frieden und Gerechtigkeit wurden die deutschen Kirchen schon bald nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs besonders herausgefordert. Der Weltrat der Kirchen, zu dessen Gründungsmitgliedern auch die Evangelische Kirche in Deutschland gehörte, hatte 1948 in seiner ersten Vollversammlung festgestellt: „Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein“. 

Auf die Befreiung aus der Ideologie des Nationalsozialismus blicken wir heute mit den Erfahrungen der friedlichen Revolution von 1989, zu deren Gelingen die Kirchen im Osten Deutschlands entscheidend beigetragen haben. Der europäische Einigungsprozess hat es unseren Kirchen erleichtert, ökumenische Beziehungen in ganz Europa zu verstärken und zu pflegen. Neue Anfänge in Deutschland und in Europa sind möglich geworden. Das ist auch den persönlichen Begegnungen und der konkreten Versöhnungsarbeit zwischen Menschen unterschiedlicher Kulturen und ehemals verfeindeter Völker zu verdanken.

Heute sind wir uns als Kirchen einig in unserem Engagement für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung. Krieg als Mittel der Politik lehnen wir ab. Unser Leitbild ist der Gerechte Friede, der in dem biblischen Zeugnis von Gottes kommendem Reich gründet. Er umfasst Leben in Würde, Freiheit und kultureller Vielfalt, den Abbau von Not, das Vermeiden jeglicher Gewalt, den beharrlichen Einsatz für Gerechtigkeit.

Am 8. Mai erinnern wir uns der Opfer, die der deutsche Angriffskrieg und die deutsche Vernichtungsstrategie forderten. Sie mahnen, unsere politische und persönliche Verantwortung für Versöhnung, Frieden und Gerechtigkeit wahrzunehmen.

Das Erinnern und Gedenken an das Unrecht, das von Deutschland ausging, sind Aufgaben, denen sich jede Generation neu stellen muss. Sie sind eingezeichnet in unser Alltagsleben, in die täglichen Herausforderungen, vor denen unser Land, unsere Kirchen, vor denen wir alle persönlich stehen. Die aktuellen Gesichter dieser Herausforderungen sind die Flüchtlinge an den Grenzen Europas, die Menschen, die heute unter Hunger, Armut und Gewalt leiden, die Kinder, die rechtlos, heimat- und elternlos aufwachsen müssen (3). Diese Menschen legt Gott uns ans Herz. Sie brauchen unsere Solidarität, unsere Hilfe, unsere Liebe.

Wir gedenken der Opfer des NS-Terrors und der Gewalt, die von Deutschland ausging.
Wir denken an die Menschen, die gegenwärtig unter Konflikten und Kriegen leiden: in der Ukraine, im Nahen Osten, in Syrien, im Sudan, in Westafrika, an vielen Orten auf dieser Welt. Wir denken an Flüchtlinge und Vertriebene, an die Opfer von Gewalt und Hass. Wir beten für sie um Frieden und Sicherheit und bitten Gott, sie nicht allein zu lassen.

Dietmar Arends, Landessuperintendent Lippische Landeskirche,  Annette Kurschus, Präses Evangelische Kirche von Westfalen, Manfred Rekowski, präses Evangelische Kirche im Rheinland

Detmold, Bielefeld und Düsseldorf, 6. Mai 2015

(1) Richard von Weizsäcker in seiner Rede vor dem Deutschen Bundestag am 8. Mai 1985.
(2) Rat der EKD und Vertreter der Ökumene am 18. und 19. Oktober 1945 in Stuttgart (Visser´t Hooft, Asmussen u.a.).
(3) In den Kriegen nach dem 2. Weltkrieg sind weltweit etwa 25 Millionen Menschen gestorben. Allein seit 1990 gibt es über vier Millionen Kriegstote, davon zu 90 Prozent Zivilpersonen. 20 Millionen Menschen leben entwurzelt. Jährlich sterben 40 Millionen Menschen aufgrund von Hunger und Unterernährung.

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70 Jahre Kriegsende: „Befreiung und Verpflichtung“

Evangelische Kirchen erinnern an den 8. Mai 1945

Darmstadt / Speyer / Düsseldorf / Kassel, 6. Mai 2015. Die Leitenden Geistlichen der evangelischen Kirchen in Rheinland-Pfalz und Hessen haben angesichts des Gedenkens an das Ende des Zweiten Weltkrieges vor 70 Jahren „dauerhafte Lehren aus dem Dammbruch der Zivilisation in Europa“ angemahnt. So sei die „Befreiung vom Nationalsozialismus am 8. Mai 1945 zugleich mit der Verpflichtung verknüpft, auch in Zukunft für die Freiheit und den Frieden sowie gegen Rassismus und radikalen Nationalismus einzutreten“, erklärten der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Dr. Volker Jung, der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche der Pfalz, Christian Schad, der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, und der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein, am Mittwoch (6. Mai) gemeinsam.

Eingeständnis:

Nazi-Politik wurde von Kirche mitgetragen Die Leitenden Geistlichen erinnerten auch an die Mitschuld der evangelischen Kirche an der „menschenverachtenden Politik Nazi-Deutschlands“. So hätten sie die „rassistischen und militaristischen Handlungen des NS-Regimes in weiten Teilen mitgetragen“ oder mit Blick auf die Verfolgung jüdischer Menschen und anderer Minderheiten „oft sogar im vorlaufenden Gehorsam unterstützt“. Nach 1945 habe die evangelische Kirche „ihr beschämendes Verhalten benannt, ihre Mitschuld am millionenfachen Tod bekannt und daraus die Konsequenz gezogen, in Zukunft verantwortungsvoll für Demokratie und Menschenrechte einzutreten“.

Kirchenpräsident Jung:

In Kriegen wird heute weiter getötet Nach Ansicht des hessen-nassauischen Kirchenpräsidenten Volker Jung (Darmstadt) habe der Zweite Weltkrieg darüber hinaus gezeigt, wie wirksam „das abgrundtief Böse im Menschen in der Welt“ sein könne, das längst nicht überwunden sei. So würden Menschen immer wieder „in Diktaturen entrechtet und in Kriegen getötet“. Dies sei gegenwärtig auch eine der Hauptursachen für eine in der jüngsten Geschichte „beispiellose Fluchtbewegung“, bei der Menschen auf der Suche nach einem friedlichen Leben oft genug den Tod fänden. Jung wies auch auf die besondere Mitverantwortung Deutschlands für den Frieden in der Welt hin, da es als viertgrößter Exporteur von Militärtechnik gelte. „Die erste Frage darf niemals sein, was durch Waffenlieferungen erreicht werden kann, sondern wie die zivile Entwicklungs- und Friedensarbeit vor Ort gestärkt werden kann“, erklärte Jung.

Kirchenpräsident Schad:

Frieden und Völkergemeinschaft stützen Der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche der Pfalz, Christian Schad (Speyer), erinnerte daran, dass die christliche Friedensethik auf der Erfahrung aufbaue, „dass Gott ein Freund des Lebens ist“. Darum unterstützten die Kirchen über den Religionsunterricht hinaus die Erziehung „zum gewaltfreien Zusammenleben und zur verpflichtenden Idee der Völkergemeinschaft“ und engagierten sich im Netzwerk Friedensbildung Rheinland-Pfalz, das Inhalte und Anschauungsbeispiele gelungener ziviler Konfliktbewältigung in den Schulen bekannt mache. Darüber hinaus unterstütze die pfälzische Landeskirche auch die neu eingerichtete Friedensakademie Rheinland-Pfalz, die sich ausdrücklich in Fragen der Konfliktprävention und zivilen Konfliktbearbeitung engagiere.

Präses Rekowski:

Jüdisches Leben fördern Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski (Düsseldorf), verwies auf den zuletzt in Anschlägen und Angriffen erschreckend offen zu Tage getretenen Rassismus gegen Juden in Deutschland. „Wir werden alles tun, was in unserer Macht steht, um die Heimat zu bewahren, die Jüdinnen und Juden nach den Schrecken der Shoa bei uns gefunden haben“, sagte Rekowski. Es sei wichtig, weiter „Projekte der Hoffnung und Verständigung zu fördern, denn jüdisches Leben in Deutschland, Europa und unserer Nachbarschaft ist ein Segen“.

Bischof Hein:

Flüchtlingen Zuflucht bieten Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein (Kassel), erinnerte an die ungeheuren Flüchtlingsströme nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Insbesondere angesichts der zurückkehrenden Emigranten, denen im Ausland Asyl gewährt worden sei, habe das Grundgesetz bewusst offen formuliert: „Politisch Verfolgte genießen Asylrecht“. Für den Wiederaufbau Deutschlands und die Entwicklung seiner politischen Kultur seien sie von entscheidender Bedeutung gewesen. „Gerade die Erinnerung an diese Erfahrungen sollte uns auch heute dazu verpflichten, Menschen, die unter Krieg und Verfolgung leiden, eine sichere Zuflucht zu bieten“, so Hein.

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