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Aktuelle Termine
14. bis 23. Oktober 2025, Chiang Mai (Thailand)
Der Vorreformator Jan Hus († 1415)
Noch ein paar Tage: 5. September bis 31. Oktober 2015: Sonderausstellung im Deutschen Hugenotten-MuseumBad Karlshafen
Ganz Europa kam damals in Konstanz zusammen, um über Kirchenreformen zu diskutieren: der spätere Kaiser Sigismund, Päpste (es gab ja drei gleichzeitig), Kardinäle, Ordensleute, Universitäts-Gelehrte jeder Nation und jeder Sprache, Künstler wie Oswald von Wolkenstein reisten mit den damaligen Transportmitteln Schiff, Kutsche, zu Fuß oder zu Pferde nach Konstanz und brachten ihre Vorstellungen, ihr Begleitpersonal, ihre Essgewohnheiten und ihre Lieder mit. Vor 600 Jahren reiste auch der böhmische Prediger Jan Hus von Prag an den Bodensee, um sich gegen den Vorwurf der Ketzerei zu verteidigen.
Nach dem Eintreffen zahlreicher theologischer Gegner wurde seine Lage jedoch schwierig. Nur wenige Wochen nach seiner Ankunft im November 1414 wurde der Prager Magister trotz eines Geleitbriefes König Sigismunds und der Zusage des Papstes Johannes XXIII., ihm Schutz zu gewähren, gefangen genommen. Hus, der einen Widerruf stets ablehnte, war fest davon überzeugt, rechtgläubig zu sein. Schließlich wurde Jan Hus vor 600 Jahren am 6. Juli 1415 als Ketzer verurteilt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Aber seine Lehre, seine Lieder, Briefe und Predigten, brannten schon in zu vielen Herzen weiter, als dass sie ausgelöscht hätte werden können.
Hus' Anliegen sind bis heute aktuell und brisant. Auch der Reformator Martin Luther verstand sich als Hussit, wie man in der Ausstellung ersehen kann.
Die Sonderausstellung im Deutschen Hugenotten-Museum Bad Karlshafen (www.hugenottenmuseum.de), die am 4. September 2015 zusammen mit dem 49. Deutschen Hugenottentag eröffnet wird, zeigt die bunte Geschichte des Konstanzer-Konzils und die Ereignisse, die zur Hinrichtung von Jan Hus führten, mit Bildern, Büchern und erklärenden Tafeln in 5 Kapiteln: 1. Die Welt um 1400, 2. Probleme der Christenheit, 3. Weg nach Konstanz, 4. Verlauf des Konzil, 5. Nachwirkungen.
Das Museum ist dienstags bis freitags von 10 bis 17 Uhr und samstags, sonntags und an Feiertagen von 11 bis 18 Uhr geöffnet.