Kanada/USA: Vereinigte Kirchen beschließen Kirchengemeinschaft

United Church of Canada und United Church of Christ beschließen volle Kirchengemeinschaft

Die Vereinigte Kirche von Kanada (United Church of Canada) und die Vereinigte Kirche Christi der USA (United Church of Christ), beide Mitgliedskirchen der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen, haben volle Kirchengemeinschaft („full communion“) miteinander vereinbart.

Die Vereinigte Kirche Christi in den USA (UCC) unterhält bereits mit mehreren Kirchen volle Kirchengemeinschaft, nämlich mit der Presbyterianischen Kirche der USA (Presbyterian Church-USA), der Reformierten Kirche in Amerika (Reformed Church in America) sowie der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika (Evangelical Lutheran Church in America), mit der Christian Church (Disciples of Christ) aber auch mit den unierten und reformierten Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die zur Union Evangelischer Kirchen (UEK) gehören.

Die UCC (USA), die aus dem Zusammenschluss deutschstämmiger unierter und reformierter Kirchen und angelsächsischer Kongregationalisten entstanden ist, unterhält bereits seit 1981 volle Kirchengemeinschaft mit jenen unierten Landeskirchen, die in der DDR und Westdeutschland zur früheren Evangelischen Kirche der Union (EKU) gehörten. Auch mit der Vereinigten Kirche Kanadas unterhielt die EKU eine Partnerschaft, die allerdings nach dem Zusammenschluss der EKU mit der Arnoldshainer Konferenz und der Gründung der UEK im Jahr 2003 nicht weitergeführt wurde.

Die UCC (USA) und die Vereinigte Kirche Kanadas zählen zu den fortschrittlichsten Kirchen in Nordamerika. Sie engagieren sich gleichermaßen für soziale Gerechtigkeit und gerechten Frieden.
„Es ist eine Selbstverpflichtung im Blick auf die Dinge, die wir gemeinsam in unserer Mission und Verkündigung tun können und die das Leben unsrer beiden Kirchen stärken werden”, erklärt die Ökumenebeauftragte der UCC (USA) Karen Georgia Thompson im Blick auf die neue Vereinbarung. „Wir sind hocherfreut darüber, dass diese Beziehung vertieft und in ganz greifbarer Form gestärkt wird”, sagt Chris Ferguson, Generalsekretär der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen, der selber aus der Vereinigten Kirche Kanadas kommt. „Es drückt sich darin die Selbstverpflichtung zur Einheit aus und zu entschlossenem Handeln. Wir hoffen, dass es für andere Mitgliedskirchen ein Modell des Zusammengehens sein kann.“ „Das ist unsere ökumenische Hoffnung”, unterstreicht Pfarrerin Thompson. „Es ist eine Möglichkeit, christliche Einheit erfahrbar zu machen, ohne dass es eine strukturelle Zusammenlegung der Denominationen geben muss.“

Die Vereinbarung über volle Kirchengemeinschaft ermöglicht es, dass zwei oder mehr Kirchen gegenseitig ihre Sakramente und die Ordination ihrer Pfarrer anerkennen, so dass Pastoren der einen Kirche auch in eine Gemeinde der anderen Kirche berufen werden können. Die Vereinigte Kirche Christi in den USA (UCC-USA) hat bereits mit mehreren Kirchen volle Kirchengemeinschaft vereinbart: Mit der Presbyterianischen Kirche der USA (Presbyterian Church-USA), der Reformierten Kirche in Amerika (Reformed Church in America) sowie der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika (Evangelical Lutheran Church in America), mit der Christian Church (Disciples of Christ) und mit den unierten und reformierten Giedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die zur Union Evangelischer Kirchen (UEK) gehören.
„Wir sind davon überzeugt, dass es in der Zukunft unbegrenzte gemeinsame Möglichkeiten gibt”, meint Geoffrey A. Black, der scheidende Präsident der UCC (USA), der sich bis zum Eintritt in den Ruhestand für den Abschluss dieser Vereinbarung eingesetzt hat. „Nur der Heilige Geist weiß, wie diese Möglichkeiten aussehen, doch glauben wir, dass der Heilige Geist mit uns ist, uns führt und uns ermächtigt, eine gemeinsame Zukunft zu gestalten.“

Beide Kirchen haben im Sommer 2015 in ihren jeweiligen Synoden einstimmig für diese Vereinbarung gestimmt, die im Oktober im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes feierlich unterzeichnet werden soll.  

Die Meldung der WGRK beruht auf Berichten von Jim Cairney, Kristine Greenaway und Anthony Moujaes, übersetzt und für LeserInnen aus Deutschland erweitert von Paul Oppenheim, Hannover.