Kurzmeldungen




Zusammen besser leben

Diakonische Woche beginnt mit Appell zur Begegnung mit Flüchtlingen

Mitwirkende im Gottesdienst: (von links) Edda Remmers-Thielke (Pastorin der Ev.-luth. Kirchengemeinde Veldhausen-Füchtenfeld), Ursula Waldmann-Drews (Flüchtlingsberaterin beim Diakonischen Werk Grafschaft Bentheim), Silke Manßen (Diakonisches Werk Leer), Thomas Fender (Pastor für Diakonie der Evangelisch-reformierten Kirche), Kadro Nawras (Flüchtling aus Syrien), Bernd Roters (Pastor der Ev.-ref. Kirchengemeine Veldhausen), Friedrich Boll (evangelisch-reformiertes Kirchenratsmitglied und Asylkreis "metmekaar"): Foto: Johann Vogel

Diakoniepastor Thomas Fender hat dafür geworben, die nach Deutschland kommenden Flüchtlinge in unsere Gemeinschaft aufzunehmen. Fender predigte am Sonntag, 6. September im niedersächsischen Eröffnungsgottesdienst der „Woche der Diakonie“ in Veldhausen (Grafschaft Bentheim). Die bundesweit organisierte Woche steht in diesem Jahr unter der Überschrift „Zusammen besser leben“, zu dem Gottesdienst in Veldhausen hatte das Diakonische Werk in Niedersachsen zusammen mit der Evangelisch-reformierten Kirche eingeladen.

Fender sagte, dass die Flüchtlinge, die nach Europa kommen, ihr Leben als hoffnungslos empfänden. „Egal was wir machen, sterben müssen wir sowieso“, mit diesen Gedanken machten sie sich auf den oft lebensgefährlichen Weg. Fender warb dafür, auf die Herausforderungen der wachsenden Flüchtlingszahlen mit einem „echten Miteinander“ zu begegnen. Orientierung biete dabei die biblische Botschaft. „Dass Gott auf der Seite der Hilfsbedürftigen steht, zieht sich wie ein roter Faden durch die ganze Bibel.“

Fender hob in seiner Predigt zwei positive Erfahrungen mit Flüchtlingen aus der Geschichte hervor. „Es ist jetzt genau 70 Jahre her, da befanden sich viele Menschen in unserem Land in einer ganz ähnlichen Situation. Millionen von Menschen waren damals auf der Flucht, genauso verzweifelt und hoffnungslos wie die Flüchtlinge heute.“ Viele von ihnen erinnerten sich an eine schwere Zeit aber auch an „jede freundliche Geste, die ihnen entgegengebracht wurde“. Fender erinnerte auch die Aufnahme von protestantischen Glaubensflüchtlingen im Emden des 16. Jahrhunderts. Innerhalb weniger Jahre sei die Einwohnerzahl der Stadt von 1.600 auf 15.000 angestiegen. „Und das führte nicht ins Chaos und auch nicht in den Untergang – sondern damit beginnt für die Stadt Emden das Goldene Zeitalter, eine kulturelle und wirtschaftliche Blütezeit“, betonte er.

Das Motto der diesjährigen Woche der Diakonie „Zusammen besser leben“ verstehe er als Aufruf, wie den Flüchtlingen begegnet werden müsse. „Antworten auf diese Herausforderungen werden wir nur im echten Miteinander finden“, sagte Fender. Dann könne der Zuzug der Flüchtlinge „zu einer Bereicherung für uns und unser Land und unsere Kirche“ werden. Dazu trage bereits jetzt das vielfältige Engagement von Kommunen, Kirchengemeinden, diakonischen Einrichtungen, Vereinen und Einzelpersonen in unserem Land bei. Auch die Medien unterstützen dies durch eine sorgfältige und kritische Berichterstattung.

Mit der bundesweit organisierten Woche der Diakonie stärken die Kirchengemeinden in Gottesdiensten und Veranstaltungen ihr diakonisches Engagement. Die Woche startet immer am ersten Sonntag im September und ist verbunden mit einer Spendensammlung.

In der Grafschaft Bentheim endet die Woche der Diakonie am Sonntag, 13. September mit einem ökumenischen Gottesdienst in der evangelisch-lutherischen Kreuzkirche in Nordhorn. Die Predigt dort hält die evangelisch-reformierte Pastorin Beatrix Sielemann-Schulz. Am Tag zuvor tritt ein ökumenisch besetztes Diakonie-Team beim Volkslauf „Nordhorner Meile“ an.

6. September 2015
Ulf Preuß, Pressesprecher

 

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