Kurzmeldungen




Weite bringt uns weiter

Ökumenische Gäste über „Weite wirkt“

ekir.de „Mir ist die Gegenseitigkeit sehr wichtig. Ich komme aus Ungarn, wir sind eher verschlossen. Hier erlebe ich: Weite bringt uns weiter.“ So deutet Balász Odor, Ökumene-Leiter der Reformierten Kirche in Ungarn, das Kampagnen-Motto „Weite wirkt“. Eine ekir.de-Umfrage zum Motto "Weite wirkt" unter ökumenischen Gästen.

Ein Jahr vor dem Jubiläum 500 Jahre Reformation rückt die Evangelische Kirche im Rheinland mit "Weite wirkt" Fragen der Reformation und der Einen Welt in den Blickpunkt. Weite tut not – auch der Generalsekretär der Protestantischen Karo-Batak-Kirche, einer der evangelischen Kirchen in Indonesien, bringt von zu Hause Erfahrungen von ökumenischer Trennung mit. Für Indonesien mit seinen vielen Denominationen wünsche er sich mehr Ökumene. Rehpelita Ginting: „,Weite wirkt’ ist ein gutes Programm für die Ökumene. Es ist gut für uns Kirchen in Afrika, Asien und Europa.“

Odor aus Ungarn, Ginting aus Indonesien – sie sind zwei von insgesamt 26 Vertreterinnen und Vertretern von Partnerkirchen in aller Welt, die die rheinische Kirche derzeit anlässlich der Weite-wirkt-Kampagne besuchen. Am Pfingstsonntag sind sie öffentlich zu erleben: Sie nehmen am Pfingstfest „beGeistert 2016 – Weite wirkt“ in Mülheim / Ruhr teil.

Wider outlook works. Dr. Pascal Bataringaya, Präsident der Presbyterianischen Kirche in Ruanda, bringt die Erfahrung von Ruanda mit dem Genozid und der Versöhnungsarbeit ein. Der Theologe, der in Bochum über das Thema promoviert hat, sagt: „Die Deutschen können von uns lernen.“

Kurz zusammengefasst heißt die Lektion: Friede ohne Versöhnung ist unmöglich, Versöhnung ohne Schuldbekenntnis ist auch nicht möglich. Und Schuldbekenntnis ohne eine Zusammenkunft ist nicht möglich. Bataringaya: „Das kann ein kleiner Beitrag mit großer Wirkung sein. Das wirkt Gott.“

"Wir sind nicht Gäste, sondern eine Familie"

Ouverture fait l’effet. Dr. Victoria Kisyombe, ehrenamtlich in ihrer Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania und im Rat der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) engagiert, setzt einen frauenpolitischen Akzent: „Sehr wichtig ist das wirtschaftliche Empowerment von Frauen, damit sie aktive Mitglieder in Kirche und Gesellschaft werden können.“

Petrus Khariseb, Generalsekretär der Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Republik Namibia, stellt klar: „Durch unsere Partnerschaft sind wir eine Familie. Ich komme nicht als Gast, sondern als einer, der dazugehört.“

Ähnlich betont das Mothusi Letlhage, Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Botswana – sie hat die Partnerkirchenkreise Braunfels und Simmern-Trarbach: „Wir sind eine Gemeinschaft, wir sind Brüder und Schwestern in Christus.“ Der Bischof setzt darauf, dass die ökumenische Partnerschaft in Zukunft noch weiter entwickelt wird.

"Wir wachsen zusammen"

Dr. Tuhoni Telaumbanua, Ephorus der Christlich-Protestantischen Kirche auf Nias, einer weiteren Kirche in Indonesien, zieht einen historischen Bogen: „Die Welt hat sich verändert. Früher waren wir geteilt. Norden, Süden, Osten, Westen – alles war getrennt. Jetzt wachsen wir durch Kommunikation und Begegnungen zusammen.“

Früher habe der Norden dem Süden den Glauben gebracht. „Heute ist Mission ganzheitlich, geschieht auch von Süden zu Süden, von Süden zum Norden.“

Jens Hansen, aus Norddeutschland gebürtiger Pfarrer und Mitglied der Kirchenleitung der Waldenserkirche in Italien, übersetzt „Weite wirkt“ mit „Vorteil weiter Horizonte“. Der wichtigste Punkt aus seiner Sicht: dass die Kirchen gemeinsam gegen die Globalisierung des Profits und gegen den Neoliberalismus ein anderes Lebensmodell stellen. „Wir sagen: Ein anderes Leben ist möglich.“

 

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