Warum musste Calvin seine französische Heimat verlassen?

Calvin wurde schon früh von inneren Zweifeln gequält. Er fragte sich, ob er denn mit seinem römisch-katholischen Glauben wirklich vor Gott bestehen könne. Am Schicksal seine Vaters hatte er außerdem gesehen, wie zweifelhaft die römische Kirche handelte. Über ihn war der kleine Kirchenbann verhängt worden. Deswegen sollte er nicht auf dem kirchlichen Friedhof beerdigt werden.

Calvin lernte dann u.a. durch seinen Vetter Pierre Robert Olivétan den evangelischen Glauben kennen. 1533 soll Calvin an der Semestereröffnungsrede des Rektors der Pariser Universität, Nicolas Cop, mitgewirkt haben. Wegen der darin erkennbaren Sympathien für den evangelischen Glauben wurde Cop angeklagt und musste nach Basel fliehen. Calvin folgte ihm.

1534 verzichtete er auf seine Pfründen in Noyon.

Als Ende 1534 in Paris antirömische Plakate auftauchten, wurden die Protestanten unter König Franz I. verfolgt. Calvin floh nach Basel und verfasste dort die erste Auflage seiner „Institutio“, in der er gegenüber Franz I. die Reformation verteidigte. Jetzt war es für Calvin lebensgefährlich, nach Frankreich zurückzukehren.

Ende Mai 1536 war Calvin das letzte Mal in seiner Heimat. Sein Bruder Charles war gestorben, und Calvin holte seinen jüngeren Bruder Antoine und seine Schwester Marie und verließ Frankreich für immer.

 


Dr. Achim Detmers
 

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