EKvW: 40 Prozent weniger klimaschädliche Abgase bis 2020

Westfälische Landeskirche erreicht voraussichtlich ihr selbst gestecktes Ziel

WESTALEN/SCHWERTE-VILLIGST - Die Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW) wird aller Voraussicht nach bis 2020 ihren Kohlendioxidausstoß gegenüber 1990 um mindestens 40 Prozent verringern. Sie erreicht damit ihr selbst gestecktes Ziel. Das gab der landeskirchliche Klimaschutz-Fachbeirat am Freitag in Schwerte-Villigst bekannt. Vorgestellt wurde ein ehrgeiziges Klimaschutzkonzept, das Einsparmöglichkeiten in allen Bereichen kirchlichen Handelns aufzeigt.

„Das Projekt Klimaschutz EKvW 2020 ist unser Beitrag zur Energiewende in Deutschland“, erklärt Vizepräsident Albert Henz: „Wenn die Kirchen mit gutem Beispiel vorangehen, können sie in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft umso glaubwürdiger für Umwelt- und Klimaschutz eintreten.“ 2008 hatte die Landessynode als höchstes Leitungsgremium der westfälischen Kirche beschlossen, bis 2020 die CO2-Emissionen im eigenen Bereich um 40 Prozent auf der Basis von 1990 zu reduzieren. „Wir liegen im Plan“, sagt Umweltpfarrer Klaus Breyer, Leiter des Instituts für Kirche und Gesellschaft in Haus Villigst, wo das Klimaschutzkonzept entwickelt wurde. „Wir haben jetzt ein Instrument in der Hand, das uns in die Lage versetzt, bis 2020 Jahr für Jahr weitere 8.000 Tonnen Kohlendioxid weniger in die Luft zu pusten“, so Breyer.

Am meisten einsparen lässt sich dabei an Gebäuden: Wärmedämmung und effektivere Heizsysteme senken den Energieverbrauch deutlich. Bis 2015 werden zehn Prozent der Gebäude auf das Niveau heutiger Neubauten saniert, ebenso alle Heizungskessel, die vor 1982 eingebaut wurden. Elektroheizungen in Gemeindehäusern mit Baujahr vor 1988 werden ersetzt. Zehn Prozent der Pfarrhäuser erhalten solarthermische Anlagen, die Anzahl der Fotovoltaikanlagen steigt um 60 Prozent. Auch sparsame Elektrogeräte und Fahrzeuge mit geringem Spritverbrauch gehören dazu. Ein weiteres Feld sind ökologischer Landbau und nachhaltige Forstwirtschaft auf kircheneigenen Flächen.

Der Klimaschutz in der westfälischen Landeskirche beginnt nicht am Nullpunkt. Zwischen 1990 und 2009 ist der CO2-Ausstoß bereits um fast 30 Prozent vermindert worden, nämlich von etwa 136.000 auf knapp 96.000 Tonnen. Das ist wesentlich dem „Grünen Hahn“ zu verdanken, dem Umweltmanagementsystem, das bereits 120 Gemeinden und kirchliche Einrichtungen eingeführt haben (www.gruener-hahn.net). Nach diesem Modell nutzt eine Gemeinde auf der Grundlage einer genauen Analyse systematisch ihre Möglichkeiten, in allen Bereichen Energie zu sparen und nachhaltig zu handeln. „Das Projekt Klimaschutz EKvW 2010 setzt an den Erfahrungen und Instrumenten des ‚Grünen Hahns’ an und bettet das Projekt in eine Gesamtstrategie ein, die sämtliche Bereiche kirchlichen Handelns umfasst“, erläutert Projektleiter Hans-Jürgen Hörner vom Institut für Kirche und Gesellschaft.

Mitgewirkt haben an dem Klimaschutzkonzept das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie, das Energiebüro e&u und das Baureferat der Landeskirche. Es wird vom Bundesumweltministerium gefördert.



Pressemeldung der EKvW, 23. März 2012