''Protestantismus erfahren''

Delegation aus dem Nahen Osten besucht Stätten der Reformation

EKD.Einen neuen Weg im christlich-islamischen Dialog will die Evangelische Kirche in Deutschland beschreiten. Für eine Woche wird eine Gruppe von muslimischen und christlichen Persönlichkeiten aus dem Nahen und Mittleren Osten, aus Ägypten, dem Libanon, dem Iran, Saudi-Arabien und der Türkei, unter christlicher und muslimischer Begleitung aus Deutschland (Leitung Bischof Schindehütte) zu Orten besonderen protestantischen Gepräges und zu Stätten der Reformation begleitet. Die Fahrt führt von Nürnberg, über Dresden, Halle/Saale und Wittenberg nach Berlin.

An diesen Orten werden in konkreter Anschauung und in Gesprächen mit Fachleuten jeweils Themenschwerpunkte im Mittelpunkt stehen, so in Nürnberg und Erlangen die protestantische Prägung einer Stadt, Menschenrechte, interreligiöser Dialog und Religion und Medien, in Dresden das Thema Versöhnung, in Halle/Saale das Verhältnis von Protestantismus und Musik sowie christliche Diakonie. In Wittenberg werden die Personen von Martin Luther und Philipp Melanchthon im Zentrum stehen, und in Berlin wird unter anderem das Verhältnis von Protestantismus zu Wissenschaft und Demokratie thematisiert.

An jeder Station dieser Fahrt, die in Zusammenarbeit von Kirchenamt der EKD und Evangelischer Akademie zu Berlin durchgeführt wird, sind neben Gesprächen mit kirchlichen und politischen Persönlichkeiten auch ausführliche Phasen der gemeinsamen Auswertung vorgesehen, um die jeweiligen Eindrücke für den christlich-islamischen Dialog auszuwerten. Gerade angesichts der Situation des Umbruchs in der arabischen Welt kann die gemeinsame Beschäftigung mit der Tradition der Reformation und den Aufbrüchen jener Zeit neue Einsichten vermitteln und Impulse setzen.

Hannover, 16. April 2012
Pressestelle der EKD
Reinhard Mawick