Unsichere Zukunft der ökumenischen Nachrichtenagentur Eninews

Korrespondentennetz mit rund 50 Mitarbeitenden ohne neue Geldgeber nicht aufrecht zu halten

ref.ch. Die ökumenische Nachrichtenagentur Eninews, die von Genf aus auf Englisch religiöse Informationen im internationalen Kontext bereitstellt, kann ihre Aufgaben nach dem kommenden Juli möglicherweise nicht mehr wahrnehmen. Das meldet die Monatsschrift «La vie protestante» in ihrer Mai-Ausgabe.

Die finanzielle Unterstützung durch den Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK), den Lutherischen Weltbund, die Weltgemeinschaft reformierter Kirchen und die Konferenz der Europäischen Kirchen (Kek) ist nicht mehr gesichert. Dies wegen der finanziellen Schwierigkeiten des ÖRK. Dessen Pensionskasse fehlen 30 Millionen Franken.

Letzten Dezember hatten die Geldgeber von Eni eine deutliche Reduktion ihrer Beiträge für 2012 bekannt gegeben. Der ÖRK kürzte seinen Anteil von 150000 auf 100000 Franken, die Weltgemeinschaft von 80000 auf 50000 Franken, die Kek hat ihren Beitrag von 25000 Franken ganz gestrichen. Bei einem Budget von 325000 Franken für 2012 verfügt die Eni nun nur über 200000. Im Jahr 2008 konnte die Agentur noch mit 700000 Franken haushalten.

Der Präsident von Eninews, David Harris, betonte, dass man eine Presseagentur nicht durch institutionelle Kommunikation ersetzen könne. Die einzige Möglichkeit, das Korrespondentennetz mit rund 50 Mitarbeitenden aufrecht zu erhalten sei, neue Geldgeber zu finden. Wenn nicht bald etwas geschieht, wird die Eni ihre Tätigkeit im Sommer einstellen. 2011 hat die Eni 700 Artikel verbreitet. Die reformierten Kirchen der Westschweiz übertragen sie via Protestinfo ins Französische.

ref.ch/kipa, 27. April 2012