Präses Schneider bei Bergleuten im Saarland: ''Gottes Grubenlampe verlöscht nie!''

Ende des Saar-Bergbaus - rheinischer Präses zu Gast in Ensdorf

Präses Nikolaus Schneider hat den Bergleuten und ihren Familien, die vom Ende des Steinkohlebergbaus im Saarland betroffen sind, Mut gemacht, die Veränderungen anzunehmen und neue Wege zu gehen. „Unter Tage ist die Grubenlampe das Licht auf dem Weg der Bergleute“, sagte der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland am Montag (18. Juni) bei der Konferenz der Vertrauensleute der Bergbauregion Saar im Bergwerk in Ensdorf.

Dort verlöschten zwar Ende des Monats nach 250-jähriger Bergbaugeschichte die Grubenlampen nach der letzten Schicht der Kumpel, aber: „Gottes Grubenlampe für unser Leben verlöscht nie!“ unterstrich Nikolaus Schneider.

„Ich wünsche Ihnen, Ihren Familien und Freunden, dass Sie in allen Veränderungen, Unwägbarkeiten und Ängsten Ihr Vertrauen darauf setzen können, dass Gott mit Ihnen genauso auf dem Weg in neues Land ist wie er es mit Abraham war“, sagte Präses Schneider und verwies auf die biblische Gestalt des Abraham, der auf Gottes Geheiß seine Heimat verließ und sich auf dem Weg in unbekanntes Land machte.

Er wisse nicht zuletzt der Zeit, als das Hüttenwerk in Duisburg-Rheinhausen geschlossen wurde und er dort Pfarrer war, wie schwer vielen Betroffenen der Neuanfang gefallen sei: „Nicht wenigen ist es am Ende auch nicht gelungen“, so der oberste Repräsentant der Rheinischen Kirche, die auch weite Teile des Saarlands umfasst. „Sich bei aller Trauer über die Schließung der Grube und bei allem Frust über die politischen Weichenstellungen in Sachen Steinkohle auf einen Neuanfang einzulassen, das ist auch ein seelischer Knochenjob – möglicherweise ähnlich hart wie die körperliche Arbeit unter Tage.“

Der Neuanfang, ob am neuen Bergbau-Arbeitsplatz im nordrhein-westfälischen Ibbenbüren, als Vorruheständler im heimischen Saarland oder in einem ganz neuen Beruf, müsse menschenfreundlich gestaltet werden. Dabei mitzuwirken sei auch eine große Herausforderung für die Kirchengemeinden an der Saar. Dr. h.c. Nikolaus Schneider war gemeinsam mit dem pfälzischen Kirchenpräsidenten Christian Schad nach Ensdorf gekommen.


Pressemeldung der EKiR, 18. Juni 2012