Nein zum Fracking: Präses Kurschus unterstützt Landesregierungin NRW

Position der Evangelischen Kirche von Westfalen bestätigt

WESTFALEN/BIELEFELD - Die westfälische Präses Annette Kurschus begrüßt die Entscheidung der Landesregierung, vorerst keine Genehmigungen für Fracking zu erteilen. „Ich bin sehr erleichtert, dass die Landesregierung konsequent auf die Risikogutachten reagiert“, erklärte die leitende Theologin der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) am Dienstag (11.9.) in Bielefeld.

Die Regierung Nordrhein-Westfalens bestätigte damit die Position der EKvW. Deren höchstes Leitungsgremium, die Landessynode, hatte bereits 2011 alle Bestrebungen abgelehnt, „nach Schiefer-Gasvorkommen zu suchen und diese durch Fracking zu erschließen. Sie sieht in der jetzt angewandten Methode einen unzumutbaren Eingriff in die Natur und insbesondere eine extreme Gefährdung der Ressource Wasser.“

Fracking ist eine Methode der Erdgasförderung, bei der unter hohem Druck große Mengen Wasser und Chemikalien in den Boden gepresst werden. Dadurch wird das Gestein gesprengt und eingeschlossenes Erdgas freigesetzt.

Etwa zeitgleich wurden zwei Gutachten veröffentlicht: Das eine war vom Umwelt- und Wirtschaftsministerium NRW in Auftrag gegeben, das andere vom Umweltbundesamt (UBA) veröffentlicht. Beide Gutachten stellen fest, dass nicht genügend Informationen über die eingesetzten Chemikalien vorliegen. Auch die Auswirkungen des Fracking auf den Untergrund könnten nicht abgeschätzt werden. Daher sollte Fracking nach Empfehlung der Gutachter in Wasserschutzgebieten und bei Heilquellen grundsätzlich verboten werden.

Die Synode der EKvW hatte die Bundesregierung aufgefordert, „eine grundlegende Reform des veralteten Bundesberggesetzes einzuleiten“ und dabei eine Umweltverträglichkeitsprüfung für Fracking verbindlich vorzuschreiben. Diese Aufforderung hat Präses Kurschus jetzt bekräftigt. Sie unterstützt die Landesregierung in ihrem Ziel, die weitere Vorgehensweise in NRW in einem transparenten Prozess im Gespräch mit interessierten Kreisen zu erörtern. „Die EKvW ist bereit, sich an einem ergebnisoffenen Dialogprozess zu beteiligen“, so Kurschus.


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Pressemeldung der EKvW, 11. September 2012